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DRK betreut Corona-Abstrichzentren mit qualifizierten Helfern

Abstrichentnahme unter größtmöglichem Eigenschutz für die Helfer. (Text und Fotos: CM / DRK)
Ekkehard Giewald, DRK-Vorstandsvorsitzender des Kreisverbandes Nordwestmecklenburg, mit seinem Team der Rotkreuzhelfer. (Text und Fotos: CM / DRK)

Aktuell unterstützen sechs DRK-Kreisverbände die Corona-Abstrichzentren in Mecklenburg-Vorpommern. Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat am 18. März in Grevesmühlen auf dem Parkplatz der Malzfabrik ein sogenanntes Drive-In-Testzentrum in Betrieb genommen, wo bisher ca. 120 Personen zum Abstrich vorgefahren sind.

Als Landrätin Kerstin Weiß den Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes Nordwestmecklenburg Ekkehard Giewald um personelle und fachliche Unterstützung im einzurichtenden Abstrichzentrum bat, setzte dieser sofort alle Hebel in Bewegung. Zu seinen ersten Ansprechpartnern gehörten neben ehrenamtlichen Helfern aus den Gemeinschaften auch hauptamtliche Mitarbeiter. Die organisatorische Federführung dieses besonderen Einsatzes übernahm Landesbereitschaftsleiter Toralf Herzog, der ebenfalls dem Kreisverband angehört. „Mein Arbeitgeber, der TÜV Nord, hat mich dafür freigestellt, da gab es überhaupt keine Diskussion“, berichtet der 48-Jährige. Unterstützt wird er von fünf weiteren Rotkreuzhelfern, darunter Karen Krumbiegel. Die Lehrerin aus Rostock versorgt derzeit ihre Schüler über das Internet mit Aufgaben und wichtigen Informationen. „Das kann ich machen, wenn das Testzentrum geschlossen ist. Denn ich sehe es als selbstverständlich an, das DRK in dieser schwierigen Situation, in der Gesundheit und Leben so vieler Menschen gefährdet sind, vor Ort zu unterstützen“, sagt die engagierte Rotkreuz-Ausbilderin. Jedes Abstrichzentrum muss durch einen Arzt betreut werden. Das ist Pflicht, doch die Landrätin konnte auf die Schnelle niemanden finden. „Da fiel mir spontan Dr. Michael Tretow ein, der früher mit mir – als ich noch im Rettungsdienst tätig war − als Notarzt auf dem Rettungswagen gefahren ist. Jetzt ist er in Rente und war sofort bereit, uns zu helfen“, erklärt Giewald erleichtert. „Außerdem bin ich wirklich stolz darauf, dass wir innerhalb von 48 Stunden ein qualifiziertes, arbeitsfähiges Team aufgestellt haben und so unsere Region vor Ort als zuverlässiger Partner unterstützen können. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis ist sehr gut und unbürokratisch. Das ermöglicht uns schnelles Handeln in vielen Bereichen.“ Die Aufgabe des Arztes besteht u. a. darin, die medizinischen Standards und Abläufe sowie den Eigenschutz der Helfer zu überwachen. Jeden Morgen vor Dienstantritt erkundigt er sich nach dem Befinden jedes Einzelnen und führt eine Symptomkontrolle durch. „Sollte es Hinweise auf eine Corona-Infektion geben, würden wir sofort einen Test veranlassen und den Betreffenden erst wieder einsetzen, wenn das Ergebnis negativ ist. Und natürlich gilt für uns ganz besonders: Abstand zu halten und größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Darum haben wir festgelegt, dass sich in unserem Container nur drei Personen gleichzeitig aufhalten dürfen“, erklärt Dr. Tretow. Er ist mit hohem persönlichen Pflichtbewusstsein angetreten. „Ich denke, jeder muss in dieser Situation seinen Beitrag leisten“, sagt der Arzt, der zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird. Von der Arbeit der Rotkreuzhelfer hat er den besten Eindruck: „Sie sind alle wirklich gut ausgebildet und wissen viel – auch über Infektionsschutz, was gerade mehr als wichtig ist.“ Unbedingt notwendig ist ausreichend Schutzkleidung, denn für den Helfer, der den Test durchführt, ist es Pflicht Vollschutz zu tragen, der jeweils nur einmal verwendet werden darf. Für die nächsten Tage sei noch Schutzkleidung vorrätig, aber langsam müsse Nachschub kommen. „Ansonsten wären wir gezwungen, unsere Arbeit zur Sicherheit der Helfer einstellen“, betont Ekkehard Giewald, der schon längst den Qualitätsbeauftragten des Kreisverbandes in die Spur geschickt hat, um die benötigte Ausrüstung zu besorgen. Nachdem das Drive-In-Testzentrum in Betrieb genommen wurde, hat Ekkehard Giewald das Team um weitere Helfer aufgestockt, die sofort einspringen können, falls jemand ausfällt. Dazu gehören u. a. Ehrenamtler aus den Rotkreuzgemeinschaften, zu denen beispielsweise die Wasserwacht zählt. Wenn die Nachfrage nach freiwilligen Helfern in unterschiedlichsten Bereichen steigt, will der Kreisverband vorbereitet sein. Deshalb appelliert Ekkehard Giewald an die Bevölkerung, ihre Hilfe anzubieten. „Das gilt übrigens für alle DRK-Kreisverbände, die sich derzeit vorsorglich mit den zur Verfügung stehenden Kräften auf größere und längere Pandemie-Einsätze vorbereiten, die mit großer Wahrscheinlichkeit zusätzlich an Wochenenden abzusichern sind. Die Mitglieder unserer Bereitschaften stehen ebenfalls in den Startlöchern“, erklärt Landesbereitschaftsleiter Toralf Herzog, der außerdem die Koordinierung in einem Stab des DRK-Landesverbandes übernommen hat. Text und Fotos: CM / DRK