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extra.stark! 01 - 2019 | PENSIONIERTER PÄDAGOGE IN KITA TÄTIG - Mit Opa Ecki lernen Kinder in der Werkstatt

HOLZBEARBEITUNG IM VORSCHULALTER IST RICHTIG GUT, UM KONZENTRATION UND
MOTORIK ZU FÖRDERN. ECKHARD WENDT, PENSIONIERTER LEHRER FÜR TECHNIK
UND WERKEN, UNTERSTÜTZT ALS EHRENAMTLER DIE DRK-KITA BANZKOW.

Ritzeratze, ritzeratze – langsam fressen sich die kleinen Zähne einer Säge durch eine Holzleiste. Diese liegt in einer Lade, die Leopold mit der linken Hand festhält. „Ist noch nicht durch“, sagt er erstaunt und blickt seinen Helfer fragend an. „Noch ein paar Mal“, ermuntert Opa Ecki den Vierjährigen. „Kinder sind voller Ungeduld. Sie wollen immer gleich ein Ergebnis sehen.“ Seine Hand führt behutsam die rechte von Leopold. Und siehe da: „Geschafft!“ Bjarne, Elisabeth und Malo haben ihre Leisten schon fertig. Jetzt geht es daran, sie zusammenzufügen. „Zu einer Schatztruhe“, schwärmt Elisabeth. Die Sechsjährige weiß schon ganz genau, was sie darin aufbewahren wird. Das hat sie aber nur Opa Ecki verraten. Der heißt eigentlich Eckhard Wendt und kommt wöchentlich in die Banzkower DRK-Kneipp-Kita. Ehrenamtlich unterstützt der 70-Jährige nun schon im dritten Jahr das Kita-Team um Mandy Döscher. „Es ist wunderbar, dass wir ihn haben. Die Kinder sind hellauf begeistert. Und mächtig stolz, wenn sie wieder ein kleines Werkstück fertiggestellt haben. Herr Wendt macht das ganz toll.“ Ines Müller, Kita-Bereichsleiterin beim DRK-Kreisverband Parchim, ergänzt: „Opa Ecki ist ja nicht irgendein Ehrenamtlicher. Er ist auch ein Profi, ein Holzprofi. Und von Profis lernen macht schlau! Insofern ist er für uns wirklich ein Geschenk.“ Zugute kommen dem Pensionär aus dem nahe gelegenen Consrade definitiv seine beruflichen Erfahrungen. Als Lehrer für Technik und Werken sowie viele Jahre lang als Fachberater für Werken hat er Generationen von Kindern unter anderem den Werkstoff Holz nähergebracht. Heute entstehen unter seiner Anleitung kleine Bilderrahmen oder die besagte Schatztruhe. Zwei Kindergruppen fiebern den Vormittagen im Werkstattraum regelmäßig entgegen. „Das macht einfach nur Spaß. Die Kinder sind neugierig und unglaublich fröhlich. Wohltuend“, sagt Eckhard Wendt. Auf dem Nachhauseweg sinniert er, was als nächstes ausprobiert wird. Daheim hält er mit seiner Frau, die auch im Lehrerberuf tätig war, regelmäßig einen „kleinen pädagogischen Rat“ ab, um sein Ehrenamt weiter zu intensivieren. Sein Engagement ist längst Dorfgespräch. Eltern und Angehörige der Kita-Kinder freuen sich, dass viel, viel mehr Mädchen und Jungen als die acht Enkel von Opa Ecki von seinen großartigen Erfahrungen und seiner Liebenswürdigkeit profitieren können.