Der Bau des ersten Hospizes im Landkreis Ludwigslust-Parchim rückt näher. Der DRK-Kreisverband Parchim hat nämlich den Bauantrag an den Landkreis überreicht. DRK-Vizepräsident Wolfgang Waldmüller übergab die Unterlagen an Landrat Stefan Sternberg (SPD). „Es freut mich sehr, dass das Vorhaben, der Bau eines Hospizes im Landkreis LUP, nun Fahrt aufnimmt. Nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen werden mitunter mit schweren Diagnosen konfrontiert. Umso wichtiger ist es, dass sie dann nicht einsam und allein die letzte Reise ihres Lebens antreten müssen. Deshalb habe ich seinerzeit die Idee des DRK-Kreisverbandes Parchim sehr begrüßt, ein Hospiz zu bauen“, so der Landrat.
Schule hat über 100 Schüler
Die Vorhabenträger haben jetzt auch einmal ihre Pläne konkretisiert, wie der Bau ablaufen soll. Denn das künftige Hospiz soll auf dem Gelände der Pestalozzischule in Parchim gebaut werden. Auf der Förderschule werden zurzeit etwa 130 Kinder mit dem Schwerpunkt Lernen unterrichtet. Die Schule richtet sich an Schüler, die eine besondere Betreuung brauchen. Sei es wegen einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Die Schule besteht aus dem massiven Hauptgebäude, dem Nebengebäude in Containerbauweise sowie einem weiteren Hintergebäude mit Sport- und Werkraum.
Sternberg verspricht gute Bedingungen
Eltern, Lehrer und Schüler haben die Befürchtungen, dass der Unterricht durch die Bauarbeiten im kommenden Schuljahr beeinträchtigt werden könnte. Der Landkreis verspricht nun, dass das nicht passieren werde.„Der Landkreis als Schulträger der Pestalozzischule sichert einen reibungslosen Schulbetrieb während des Baus zu. Für das Hospiz muss der Container umgesetzt werden. Dies wird in den Sommerferien im kommenden Jahr erfolgen, damit alle Kinder und Jugendlichen im neuen Schuljahr 2025/26 gute Schulbedingungen vorfinden. Für das DRK und uns als Landkreis hat die Beschulung der Kinder oberste Priorität“, erläutert Stefan Sternberg. Zukünftig wird sich der Schulcontainer auf der rechten Teilfläche des Flurstückes befinden, auf dem sich zuletzt eine Übergangskita des DRK in Containerbauweise befand.
Platz für zwölf Gäste
Im kommenden Jahr soll der Bau des Hospizes erfolgen. Derzeit rechnet das DRK mit Baukosten von rund sieben Millionen Euro. Das Hospiz soll Platz für zwölf Gäste bieten und über Einzelzimmer verfügen, die mit modernster medizinischer Ausstattung versehen sind. Darüber hinaus soll es einen Tageshospizplatz geben. „Für uns als Deutsches Rotes Kreuz steht der Mensch im Mittelpunkt. Deshalb muss sich ein Hospiz den individuellen Bedürfnissen eines jeden Patienten anpassen können. Ein Hospiz ist ein Ort, an dem die Menschen kurz vorm Lebensende Ruhe finden und das Gefühl des Umsorgtseins erleben“, sagt Steffen Kanert, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Parchim.
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Quelle: Nordkurier
Autor: Alexander Block
Fotos: Alexander Block / Landkreis Ludwigslust-Parchim