Der Deutsche Rote Kreuz e.V. hat eindringlich an alle Mitgliedsverbände und Gliederungen des DRK appelliert, sich bei den angelaufenen Impfaktionen an der in der Impfverordnung festgelegten Priorisierung der Risikogruppen zu halten. Anlass ist ein Vorfall im DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg, wo Führungskräfte des DRK mit übriggebliebenen Impfdosen geimpft wurden. Der zuständige Kreisgeschäftsführer wurde inzwischen von seinem Amt entbunden. Der DRK-Landesverband Hamburg erklärte, dass die Vorgänge nicht mit den Grundsätzen des Deutschen Roten Kreuzes und den gesetzlichen Vorgaben bei der Priorisierung von Risikogruppen in Einklang zu bringen seien. Der Kreisverband bedauerte inzwischen den Vorfall.
Der Deutsche Rote Kreuz e.V. begrüßt die Stellungnahme des Landesverbandes Hamburg. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt und DRK-Generalsekretär Christian Reuter erklären in einer gemeinsamen Stellungnahme: „Zehntausende Helfer des DRK leisten während der Pandemie Unglaubliches, indem sie zum Beispiel Teststationen, Impfzentren und mobile Impfteams betreiben und damit bei der Bekämpfung des Virus an vorderster Stelle stehen. Solche Vorgänge wie im Kreisverband Hamburg-Harburg schaden jedoch dem Ansehen des Deutschen Roten Kreuzes sowohl regional wie auch überregional ganz erheblich. Wir appellieren deshalb an alle Führungskräfte des DRK sowohl im Ehrenamt als auch im Hauptamt, ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden.“
Ende Dezember 2020 hatte das DRK in einem Rundschreiben die Mitgliedsverbände darauf hingewiesen, dass bei den Impfaktionen die vorgeschriebene Priorisierung der Risikogruppen eingehalten werden muss. Wenn Impfdosen nicht wie vorgesehen verwendet werden könnten und zu verfallen drohten, müsse bei den Ersatzimpflingen zunächst zum Beispiel an Pflegepersonal oder Mitarbeiter im Rettungsdienst gedacht werden. Die Zugehörigkeit zum DRK allein dürfe in keinem Fall ein hinreichendes Kriterium sein.