Viele Spaziergänger auf dem beliebten Weg entlang der Elde werden den herzförmigen Rettungsring wahrscheinlich gar nicht bewusst wahrgenommen haben. Andere hatten ihre Freude an dem rot weiß gekennzeichneten Herz aus Styropor, das seit Jahren in greifbarer Nähe an einem Baumstamm hängt. Angebracht wurde es vermutlich von Anwohnern aus dem Brunnenfeld oder der Südstadt.
„Dieses kleine Uferstück an der Elde wird schon seit tiefster DDR-Zeit, bestimmt seit 1970, zum Baden genutzt. Mein Vater und ich haben im Sommer oft mit der Sense das Ufer frei gemäht“, erzählt Bernd Gratzki. Der Parchimer geht so gut wie täglich an der Elde spazieren - mit seiner treuen vierbeinigen Begleiterin Elfi, die gerade zum DRK-Besuchshund ausgebildet wird.
Rettungsherz fiel der Zerstörungswut zum Opfer
An einem sonnigen Oktobertag im vergangenen Jahr fiel dem Ehrenamtler auf, dass jemand das Herz mutwillig zerstört hatte. Die kaputten Reste lagen unterm Baum, wurden langsam grün. Als es auf Weihnachten zuging, konnte Bernd Gratzki den traurigen Anblick nicht mehr ertragen. Mit seinen Kameraden von der DRK-Bereitschaft kümmerte er sich um das einsame Herz. Es wurde im Winter mit der Jugend liebevoll repariert und neu gestrichen. Seit Pfingsten hängt es wieder an seinem angestammten Platz am Eldeufer.
Mit dieser Geste passend zur Eröffnung der Badesaison 2023 wollten sich die Kameraden der DRK-Bereitschaft und Wasserwacht bei den namenlosen Bürgern bedanken, die damals Eigeninitiative für mehr Sicherheit walten ließen.
DRK Parchim bietet viele Möglichkeiten des Ehrenamtes
„Stadt oder Hilfsorganisationen können nicht überall die Aufsicht an möglichen Badestellen übernehmen oder gar alle 100 Meter Rettungsringe hinhängen. Wir hoffen, dass das Rettungsherzchen wieder in gute Hände zurückkommt und in Zukunft von allen Bürgern gewertschätzt wird. Vor allem aber wünschen wir uns, dass dieses Rettungsmittel nie in den Einsatz kommen muss“, sagt der Ehrenamtler aus Parchim und ergänzt: „Kinder können bei uns im Roten Kreuz schwimmen lernen, Jugendliche und Erwachsene nicht nur das Deutsche Schwimmabzeichen ablegen, sondern auch ihren Rettungsschwimmer machen.“
So wie Theodor Paetow (14) und Mia Sophie Teichert (12) aus der Parchimer Goetheschule, deren nächstes Etappenziel das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber beziehungsweise Bronze ist. „Wir machen das, um anderen helfen zu können“, beschreibt Mia ihre Motivation. Aus diesem Grund machen auch die Brüder Justin (14) und Lucas Meyer (16) beim DRK mit.
Und auch in der DRK-Bereitschaft ist das Betätigungsfeld vielfältig: „Wir bilden unter anderem Sanitäter für den Sanitätsdienst aus, helfen bei Katastrophen, kochen mit der Feldküche oder gehen mit Besuchshunden in Kinder- und Pflegeeinrichtungen“, sagt die Kreisleiterin der DRK-Bereitschaft Ute Gratzki.
Wer Interesse an einem Ehrenamt zum Wohle der Allgemeinheit hat, kann unter Telefon 0172 38 21 645 Kontakt aufnehmen.
Quelle: Christiane Großmann, SVZ