NIEDERSCHWELLIGE GESUNDHEITS- UND
BERATUNGSANGEBOTE FÜR ERZIEHENDE
GEPLANT
Paul sieht seine Mama mit großen Augen an. Sie schenkt ihm ein Lächeln, spricht ihn an und spürt, dass der acht Monate alte Junge sich einlassen mag auf das, was beide genießen wollen. Zärtlich gleitet die warme Hand der Mutter über den Babybauch. Dieser Kontakt schenkt Wohlbefinden. Paul gluckst. Dann windet er sich aus den sanften Berührungen und versucht, zu Mick zu krabbeln. Der ist fünf Monate alt und streckt seiner Mutter den Fuß entgegen. Statt des Pflaumen schüttelnden Daumens aus dem Kinderreim ist es heute der große Zeh, der Zuwendung bekommt. Mit sanften Berührungen der Babymassage schenken Eltern ihrem Kind Aufmerksamkeit und stärken ihr inneres Band der emotionalen Bindung. Im Fokus steht das Bedürfnis des Kindes. Es gilt, dieses wahrzunehmen. Wenn Paul das Krabbeln für sich entdeckt, dann krabbelt er. Andere Babys liegen auf blauen Matten, in deren Mitte eine LED-Kerze warmes Licht aussendet. Ein buntes Tuch, ein Willkommensgruß, leise Musik und die sanfte Stimme von Kursleiterin Ines Müller – auch Mütter und Väter finden so Entspannung. Es tut gut zu wissen, dass andere Eltern auch mit ihren Kindern wachsen. „Familiäre Strukturen haben sich verändert. Manche Mütter oder Väter haben niemanden an ihrer Seite, der hilft oder Zuspruch gibt“, so die Fachbereichsleiterin Kindertagesstätten beim DRK-Kreisverband Parchim e. V. „Aufgrund des geringen Angebots an Maßnahmen der Familienbildung im Landkreis Ludwigslust-Parchim füllen wir einen Werkzeugkoffer, der Eltern befähigt, ihre Aufgaben zu meistern. Präventive Angebote werden gebündelt, um Kompetenzen zu stärken.“ Nach Analyse der Bedarfe sollen neben der Babymassage und bereits gut besuchten Yoga-Stunden auch Eltern-Kind-Kurse und Babysitter-Lehrgänge sowie Erste Hilfe für Säuglinge und Kinder stattfinden. Wassergewöhnung und Familienschwimmen sind ebenso in Vorbereitung wie Angebote vor und nach der Schwangerschaft. Wichtig ist den „Begleitern“ auch das Projekt „Wunschgroßeltern“. „Wir wollen niederschwellige Angebote schaffen, die im Nachbarschafts- und Sozialraum der Familien freiwillig stattfinden“, so Ines Müller. Sie und ihre Mitstreiter gewinnen jetzt Unterstützer, die ihre Kompetenzen in die Familienbildung der fünf DRK-Kindertagesstätten in Banzkow, Parchim, Lübz, Siggelkow und Sternberg einbringen.