WEIL IN DEN NÄCHSTEN JAHREN ZAHLREICHE MITARBEITER IN DEN RUHESTAND GEHEN,
WIRD SICH DER FACHKRÄFTEMANGEL IM BEREICH DER ALTENPFLEGE WEITER
VERSTÄRKEN. DIE DRK-KREISVERBÄNDE VERSUCHEN, DEM ENTGEGENZUWIRKEN.
Marika Bronowski hat eine prall gefüllte Bildermappe. Die 75-Jährige aus Brüel malt gern, wenn sie an drei Tagen der Woche die Tagespflege im Sternberger Seniorenzentrum besucht. „Mir tut es gut, in meinem Alter mit anderen zusammen sein zu können. Ob Zeitungsschau, Spiele, Ausflüge oder die gemeinsamen leckeren Mahlzeiten – ich komme sehr gern hierher und fühle mich richtig wohl. Und ich fühle mich gebraucht, wenn mal eine helfende Hand nötig ist. Zum Beispiel beim Tischabdecken…“ Genau diesem Anspruch möchte Alexander Plass, Geschäftsbereichsleiter beim DRK-Kreisverband Parchim e.V., gerecht werden. „Wir wollen mit Qualität überzeugen. Das gelingt, wenn wir auf die Bedarfe und Wünsche unserer Tagesgäste eingehen und ihnen individuelle Begleitung bieten können.“ Dafür ist eine auskömmliche Personalausstattung notwendig. Und die kostet. „Unsere Angebote sind teurer geworden. Hochwertige Tagespflege hat ihren Preis. „In Parchim spüren wir das auch bei der Auslastung. Es muss dringend etwas hinsichtlich der Finanzierung passieren. Politik und Pflegekassen sind gefordert, schnellstmöglich eine Unterstützung zu etablieren, die insbesondere jenen Senioren zugutekommt, die auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sind. Niemand darf von der Teilhabe ausgeschlossen werden“, mahnt Alexander Plass. Aus seiner Sicht geht die Diskrepanz zwischen Qualität und Preis eindeutig zu Lasten der Senioren. „Das wollen wir gar nicht erst zulassen. Das Wohlbefinden, die Teilhabe, gemeinsame Erlebnisse und das Gefühl der Gäste, dass jemand sich um sie kümmert – das ist unser Anspruch.“ Der DRK-Kreisverband Parchim bietet in der Kreisstadt und in Sternberg Tagespflege an. Es stehen jeweils 15 Plätze zur Verfügung.