You are on the English websiteSie befinden sich auf der deutschen WebsiteWe do not provide this content in your preferred language
You are on the German website, you can use the switch to switch to the English oneSie befinden sich auf der englischen Website, Sie können mit dem Schalter auf die deutsche Website wechselnYou can use the switch to switch to the another available language if you want
Weg frei für den Bau des ersten Hospizes im Landkreis. Kreistag Ludwigslust-Parchim stimmt Übertragung eines Grundstücks in Parchim auf den DRK-Kreisverband als künftigen Träger zu.
Gemeinsame Medieninformation des Landkreises Ludwigslust-Parchim und des DRK-Kreisverbandes Parchim e.V.
"Niemand sollte seine letzte Reise allein antreten." Dieser zutiefst menschliche und gleichermaßen solidarische Gedanke begleitet den Vorstand des DRK Kreisverbandes Parchim e.V. seit bereits sieben Jahren bei einer Idee: dem Bau eines Hospizes. Denn immer mehr Menschen werden immer älter. Und leider sehen sich auch Jüngere mit medizinischen Diagnosen konfrontiert, die das Lebensende ins unmittelbare Blickfeld geraten lassen. Nichtsdestotrotz ist das Thema Tod in unserem Kulturkreis häufig dennoch ein Tabu-Thema und es fällt vielen schwer sich damit auseinander zu setzen. Dabei sollte doch gerade der letzte Weg nicht von Einsamkeit und Dunkelheit geprägt werden. Aus diesem Grund hat auch der Landkreis Ludwigslust-Parchim, als Träger der Pflegesozialplanung, großes Interesse an der Entwicklung an mindestens einem Hospiz-Standort. Ein Hospiz – Ein Ort, an dem Menschen in ihrer letzten Lebensphase zur Ruhe kommen, Entspannung und das Gefühl des Umsorgtseins erleben können, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit haben Erinnerungen zu teilen oder Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen. Ein Ort als eine Alternative, wenn Behandlungen im Krankenhaus nicht mehr gewünscht oder medizinisch nicht mehr erforderlich sind, jedoch ein Pflegeheim wegen unzureichender Versorgung nicht in Betracht gezogen werden kann. Dafür ist nun der Weg frei.
Konzept Erdgeschoss
Konzept Obergeschoss
Im nichtöffentlichen Teil hat sich der Kreistag am Donnerstag vergangener Woche mit dem Thema befasst. Er hat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, ein Grundstück des Landkreises in der Kreisstadt Parchim auf den DRK-Kreisverband als künftigen Träger zu übertragen. "Bislang müssen sterbenskranke Menschen und deren Angehörige Angebote außerhalb unseres Landkreises nutzen und damit weite Wege auf sich nehmen”, beschreibt Landrat Stefan Sternberg die Situation. "Wir brauchen unbedingt solche Orte auch in unserem Landkreis! Das ist mir eine Herzensangelegenheit – und dem Kreistag ebenso, wie man an dem Beschluss gut erkennen kann. Entsprechend freue ich mich darüber, mit dem DRK-Kreisverband Parchim einen gut aufgestellten Partner in der Sache gefunden zu haben."
Im Landkreis ist derzeit kein stationäres Hospizangebot verfügbar. Im Ergebnis der durch den Landkreis regelmäßig erarbeiteten Pflegesozialplanung besteht aber ein definitiv ein Bedarf. „Als Deutsches Rotes Kreuz möchten wir ein Hospiz errichten, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Unsere Einrichtung in Parchim soll Platz für 12 Gäste bieten und über Einzelzimmer verfügen, die mit modernster medizinischer Ausstattung versehen sind“, erklärt Steffen Kanert, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Parchim e.V.. Grundlage dafür ist ein umfassendes Konzept, das beim Landkreis auf großes Interesse gestoßen ist. Um den individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden, ist es auch aus Sicht des Landkreises wichtig, ein Hospiz mit räumlicher Nähe zu Angeboten des persönlichen Bedarfs zu installieren. Hierzu gehören, neben einer sehr guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr für Besuche durch Familienangehörige und Bekannte, auch die örtliche Vernetzung von ambulanten Diensten und die schnelle Erreichbarkeit medizinischer Versorgung.
„Wir rechnen mit Baukosten in Höhe von bis zu bis 8,0 Millionen Euro. Noch wichtiger ist aus unserer Sicht jedoch die auskömmliche Finanzierung und Absicherung des laufenden Betriebs“, so der DRK-Geschäftsführer Kanert. Eine Herausforderung besteht darin, dass nur 95 Prozent der Kosten durch den Kostenträger (Krankenkassen) getragen werden. Der verbleibende Anteil von 5 Prozent muss auf andere Weise, beispielsweise durch Spenden aufgebracht werden. Angesichts des signifikanten Fachkräftemangels sehen sich die Rotkreuzler auch darin gefordert, 30 bis 40 engagierte Mitarbeitende zu gewinnen. Mitarbeitende eines Hospizes sind qualifizierte Pflegekräfte, Ärzte und Therapeuten sowie ehrenamtliche Helfer, die sich als multiprofessionelles Team verstehen. Sie arbeiten eng zusammen, um eine individuelle und ganzheitliche Behandlung und Begleitung der Gäste sicherzustellen. Dabei stehen die Wünsche und Bedürfnisse des Gastes im Mittelpunkt. Die Angehörigen werden ebenfalls in die Behandlung mit einbezogen und erhalten eine umfassende Betreuung und Unterstützung. Ebenso baut der DRK Kreisverband Parchim e.V. auf Menschen, die eine ehrenamtliche Hospizbegleitung in ihrer Freizeit übernehmen könnten. Schulungen und intensive Gespräche im Vorfeld bereiten Interessierte auf diese Tätigkeit vor.