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Wir, das Deutsches Rote Kreuz Kreisverband Parchim e.V., sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Uns ist es ein Anliegen, transparent, einfach und übersichtlich über unsere Strukturen und Ziele, sowie die Mittelherkunft- und Verwendung zu informieren.
Der DRK Kreisverband Parchim e.V. folgt der freiwilligen Selbstverpflichtung der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ und veröffentlicht deren Vorgaben entsprechend folgende Angaben:
Name, Sitz, Anschrift und Gründungsjahr unser Organisation
Durch die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtungserklärung verpflichten wir uns zur Einhaltung der Grundwerte des Deutschen Spendenrates: Transparenz, Sicherheit, Glaubwürdigkeit, ethische Standards und Rechenschaft.
Satzung, Selbstverständnis und Ziele
Der DRK-Kreisverband Parchim e.V. ist in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins tätig. Er ist ein Mitgliedsverband des Deutschen Roten Kreuzes und damit Teil der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und der nationalen Hilfsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Als Teil davon nimmt er die Aufgaben wahr, die sich aus den Genfer Rotkreuz-Abkommen, den Zusatzprotokollen und den Beschlüssen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Konferenz ergeben.
Der DRK-Kreisverband Parchim e.V. ist Mitgliedsverband im DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. und Dachverband und die Gesamtheit seiner Gliederungen sowie deren Mitglieder auf dem Gebiet des östlichen Landkreises Ludwigslust-Parchim im Bereich des Altkreises Parchim. Zu ihm gehört 1 Ortsverein in Sternberg. Des Weiteren nimmt der DRK-Kreisverband Parchim e.V. für seine drei Beteiligungsgesellschaften die Gesellschafterfunktion wahr. Der DRK-Kreisverband Parchim e.V. stellt sich mit all seinen Gliederungen und den ca. 2.000 Mitgliedern diesen Aufgaben. Gemäß seinem Selbstverständnis erfolgt die Arbeit nach den sieben Grundsätzen Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.
Zur Verwirklichung seines humanitären Auftrages im Einklang mit der Satzung wirbt er in der Bevölkerung und sammelt Spenden. Zudem ist der DRK-Kreisverband Parchim e.V. im Wesentlichen auf öffentliche und nichtöffentliche Zuwendungen, Beiträge und Zuschüsse Dritter angewiesen.
Wir sind wegen Förderung der Zwecke der amtlich anerkannten Verbände der freien Wohlfahrtspflege als gemeinnützig anerkannt und nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Schwerin, Steuernummer 090/141/04302 vom 30.05.2024 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des KStG von der Körperschaftsteuer befreit.
Name und Funktion der Entscheidungsträger
Das höchste Entscheidungsgremium des DRK-Kreisverband Parchim e.V. ist die Kreisversammlung.
Sie wählt die Mitglieder des Präsidiums, beschließt den Wirtschafts- und Investitionsplan, den Jahresabschluss und entlastet das Präsidium.
Die Führung des Verbandes erfolgt durch einen hauptamtlichen Vorstand und durch ein ehrenamtliches Präsidium und sichert somit die Trennung von Aufsicht und Exekutive. Der Vorstand führt die Geschäfte des Landesverbandes gem. § 26 BGB. Das ehrenamtliche Präsidium ist für Grundsatzentscheidungen und die Kontrolle des Vorstandes zuständig.
Im DRK Kreisverband Parchim waren am 31. Dezember 2023 443 hauptamtliche Mitarbeiter:innen sowie 17 Auszubildende beschäftigt.
17 (Vorjahr 17) Mitarbeiter:innen haben im zurückliegenden Jahr Elternzeit in Anspruch genommen.
In der DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH waren 221 (Vorjahr: 192) hauptamtliche Mitarbeiter:innen, 26 (Vorjahr: 12) geringfügig Beschäftigte und 37 (Vorjahr: 33) Auszubildende in der Gesellschaft beschäftigt.
In unserem Kreisverband waren im Jahr 2023 274 Ehrenamtliche aktiv tätig. In den einzelnen Gemeinschaften waren dies:
Jugendrotkreuz: 102 Wasserwacht: 115 Bereitschaft: 26 Medical Task Force: 16 Wohlfahrts- und Sozialarbeit: 15 (Charity-Shop)
Das Deutsche Rote Kreuz in Deutschland ist föderal strukturiert. Der Zentralverband ist der Bundesverband, Deutsches Rotes Kreuz e.V.. Seine Mitglieder sind die 19 Landesverbände und der Verband der Schwesternschaften. Der DRK- Kreisverband Parchim e.V. ist neben den weiteren 13 DRK-Kreisverbänden in Mecklenburg-Vorpommern Mitglied im DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Der DRK- Kreisverband Parchim e.V. hat folgende 100%ige Tochterunternehmen:
52% an der DRK Rettungsdienst Parchim-Ludwigslust gGmbH
und an der Freie berufliche Schule für Soziales Westmecklenburg GmbH mit 25,033%
Zuwendungen
Der DRK Kreisverband Parchim e.V. erhält von folgenden juristischen oder natürlichen Personen jährliche Zuwendungen, die mehr als zehn Prozent der gesamten Jahreseinnahmen ausmachen:
alle jährlichen Zuwendungen liegen unter 10% der gesamten Einnahmen
Größter Fördermittelgeber:
Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung Mecklenburg-Vorpommern mit 2%
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
(Henry Ford)
Prämabel
Seit jeher ist es die Aufgabe des Roten Kreuzes nicht nur den Schwächsten zu helfen, sondern auch die Regeln des humanitären Völkerrechts zu verbreiten und dessen Einhaltung einzufordern. Selten war diese Aufgabe so wichtig wie heute. Wir erleben derzeit einen Krieg innerhalb Europas, deren Ende aktuell leider nicht abzusehen ist. Im Schatten dieses Krieges blickt der DRK Kreisverband Parchim e.V. erneut auf ein ereignisreiches, einzigartiges, herausforderndes und unter den Umständen gutes Geschäftsjahr 2023 zurück.
Gemeinsam haben wir im Ehrenamt und Hauptamt viel bewegt – für den Kreisverband und für die Menschen in unserem Landkreis. Der DRK Kreisverband Parchim e.V. war und ist nicht nur verlässlicher Partner, sondern nach wie vor auch Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Und reden wir von Herausforderungen werden diese nicht weniger. Klimakrise, Wirtschaftskrise, Überalterung, Gesundheitskrise, Bildungskrise, Sicherheitskrise, Inflation, Rezession, Atomgefahr, Klima ist sowieso immer und Fachkräftemangel machen es nicht einfacher. In dieser Zeit multipler Krisen ist es besonders wichtig, dass wir uns konsequent dafür einsetzen, Armut und Leid zu mindern und unsere Vision einer sozial gerechten und friedlichen Zukunft gemeinsam mit demokratischen Kräften zu verwirklichen.
Der DRK Kreisverband Parchim e.V. hat sich auch diesen Herausforderungen aktiv gestellt und kann wirtschaftlich, organisatorisch, wie auch menschlich positiv, sofern man von positiv sprechen kann, auf das Jahr 2023 zurückblicken. Maßgeblich für diesen Erfolg sind vor allem unsere Mitarbeiter:innen sowie unsere ehrenamtlichen Helfer:innen, auf die wir erneut mit großem Stolz und Respekt schauen. Was unsere Mitarbeiter:innen in dieser schweren Zeit geleistet haben, ist beispiellos. Dafür sprechen wir ihnen an dieser Stelle unseren aufrichtigen Dank aus. Nur durch unsere verlässlichen Mitarbeiter:innen kann sich der DRK Kreisverband Parchim e.V. diesen Herausforderungen täglich neu stellen, getreu unserer Haltung – “In der Region für die Region”.
Vollständiger Lagebericht des DRK-Kreisverbandes Parchim e.V. für das Geschäftsjahr 2023
Darstellung der Lage des Vereins
Finanzen
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind geordnet. Der Verein war jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Im Branchenvergleich verfügt er über eine gute Bonität und eine gefestigte Bilanz.
Im Vergleich zum Vorjahr stellen sich Ertragslage, Vermögens- und Kapitalstruktur wie folgt dar:
2023
T€
2022
T€
Veränderung
T€
Vermögenslage
Anlagevermögen
33.493
31.124
2.369
Umlaufvermögen
3.109
3.521
-419
Eigenkapital
9.316
9.403
339
Gesamtkapital ohne Sonderposten
29.233
28.424
809
Bilanzsumme
36.613
34.669
1.944
2023
T€
2022
T€
Veränderung
T€
Finanzlage
Cashflow auslaufender
Geschäftstätigkeit
3.085
2.917
256
2023
T€
2022
T€
Veränderung
T€
Ertragslage
Gesamtleistung
27.192
26.168
1.532
Personalaufwand
20.759
19.912
1.837
Jahresüberschuss
- 87
338
- 425
Personal
Am 31. Dezember 2023 waren im DRK Kreisverband Parchim 443 hauptamtliche Mitarbeiter:innen sowie 17 Auszubildende beschäftigt.
17 (Vorjahr 12) Mitarbeiter:innen haben im zurückliegenden Jahr Elternzeit in Anspruch genommen.
Wesentliche Erfolgsgrundlage sind die kompetenten, leistungsfähigen und engagierten Mitarbeiter:innen. Die Schwerpunkte der Personalarbeit lagen in der gezielten Personalgewinnung, in der Fort- und Weiterbildung, insbesondere mit dem Blick auf die sich ständig verändernden Anforderungen wegen gesetzlicher Neuerungen und dem wachsenden Bedarf an Betreuungs- und Pflegeleistungen.
Eine besondere Herausforderung stellt für den DRK Kreisverband Parchim e.V. der demographische Wandel dar. In den nächsten fünf Jahren werden ca. 18 Prozent unserer Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen. Dies ist eine enorme Herausforderung.
Mit der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen und der gezielten Akquise von weiterbildungsinteressierten Mitarbeiter:innen können wir diese Entwicklung aktiv optimieren.
Daher verfolgt der DRK Kreisverband Parchim e.V. weiter konsequent die Qualifizierung von Mitarbeiter:innen sowie Quereinsteigern durch Weiterbildung im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 116 TEUR (Vorjahr 101 TEUR) in Weiterbildung investiert.
Zudem investieren wir in neue digitale Lösungen zur Unterstützung unserer Mitarbeiter:innen bei der Personalgewinnung, -entwicklung, -verwaltung und -abrechnung und um den steigenden Anforderungen an Dokumentation, Dokumentenmanagement und das Controlling gerecht zu werden. Der Umstellungsprozess auf eine neue Softwarelösung für den Bereich Personalabrechnung und -verwaltung wurde im Jahr 2023 erfolgreich abgeschlossen. Derzeit investieren wir in die Erweiterung der Funktionalität dieser Systeme, um unsere Personalprozesse noch weiter zu optimieren. Geplant sind Erweiterungen unseres Mitarbeiterportals um unseren Beschäftigten noch mehr Informationen zur Verfügung stellen zu können und die Automatisierung von Antragsverfahren um die Kommunikation zwischen unseren Beschäftigten und der Verwaltung zu vereinfachen. Der Prozess zur Einführung einer zentralen systemübergreifenden Controllingsoftware wird dabei parallel fortgeführt. Die Thematik Digitalisierung wird unseren Verband in diesem und auch den kommenden Jahren vor weitere große Herausforderungen stellen und einen nicht unerheblichen zusätzlichen Kraftaufwand erfordern.
Kindertagesstätten
Im Fokus des Bereiches Kindertagesstätten lag in 2023
• die Fertigstellung der Kita „Forschergeist“ in der Regimentsvorstadt in Parchim • die Herstellung der Rentabilität der Kitas durch die Anpassung der Kapazitäten an den Rückgang der Geburten
Die Kindertagesstätten des Kreisverbandes können in 2023 auf ein wirtschaftlich erfolgreicheres Jahr zurückblicken.
In den im Juni 2023 mit Wirkung zum 01.07.2023 geführten Entgelt- und Leistungsverhandlungen haben wir insbesondere die Tariferhöhungen des Personals vollständig verhandeln können. Mit Blick auf die Rentabilität der Kitas, die gebunden ist an eine durchschnittlich 95%ige Auslastung der Kitas, haben unsere monatelangen Bestrebungen und Gespräche mit dem Landkreis, die Kapazitäten der Kitas den prognostischen Belegungszahlen anzupassen, Früchte getragen. Die Wirtschaftlichkeit unserer Kitas ist neben einer effektiven Betriebsführung und prognostischen Verhandlungen nur durch die Anpassung der Kapazitäten steuerbar. Dieses Thema wird in der Zukunft mit Blick auf die geburtenschwachen Jahrgänge an Bedeutung gewinnen und Diskussionsbedarf mit dem Landkreis aufwerfen.
Dennoch bleiben insbesondere Verwaltungs- und Bereichsleitungskosten sowie Kosten für Fachberatung in großen Teilen unberücksichtigt. Es ist vermehrt der Kostendruck des Trägers der öffentlichen Jugendhilfe in den Verhandlungen spürbar gewesen, der unserem qualitativen Anspruch an pädagogischer Leistung sowie qualitativer Investition entgegenwirkte.
Im Rahmen des Neubaus der Kita „Forschergeist“ in Parchim erfolgte der Umzug der Südstadt-Kita zum 01.07.2023. Dieser Termin war aufgrund des Auslaufens des Förderprogramms zum bedarfsgerechten Ausbau der Kindertagesförderung – Kita-Invest 2017-2020, das durch die Corona-Krise schon verlängert worden war, vorgeschrieben. Dies hatte zur Folge, dass die 50 Kinder und deren Erzieherinnen in ein unfertiges Haus ziehen mussten. Trotz dieser sehr herausfordernden Rahmenbedingungen konnten die Kinder ihr neues Haus mit Begeisterung annehmen und entdecken. Die Nach- und Restarbeiten zur vollständigen Fertigstellung ziehen sich bis in das Jahr 2024.
Die im Rahmen der Betriebserlaubnis anvisierte Kapazität der Kita liegt bei 42 Krippenkindern und 64 Kindergartenkindern, diese werden wir voraussichtlich im Jahr 2024 erreichen.
Die Container der Südstadt-Kita wurden rückgebaut.
Für unsere 6 Kindertagesstätten lagen in 2023 folgende Kapazitäten/Auslastungen zu Grunde:
KK = Kinderkrippe, KG = Kindergarten, HO = Hort; Σ = gesamtAuf eine sehr positive Entwicklung können unsere Kita-Küchen blicken. Das Konzept der gesunden Kita-Küche brachte insbesondere für die Kita-Küchen in Parchim und Sternberg diverse Neukunden insbesondere im schulischen Bereich, die eine Kapazitätsauslastung ermöglichten. Zukünftig wird es die Aufgabe sein, auch die Kita-Küchen in Banzkow und Lübz intensiver zu bewerben, um auch hier die vorhandenen Ressourcen zu nutzen. Eine Anpassung der Essengelder an die steigenden Verbrauchs- und Personalkosten ist im September 2023 erfolgt, diese werden von uns kontinuierlich kalkuliert und an die Kosten angepasst. Zur wirtschaftlichen Betriebsführung trägt auch der standardisierte Austausch der Teamleiter der Küchen mit Blick auf Rabatte und Preisgestaltungen der Lieferanten bei.
Durch unser aktives Engagement in die duale und berufsbegleitende Ausbildung können wir weiterhin unseren Personalbedarf in Eigenverantwortung decken. Wir sehen in der aktiven Gestaltung der Ausbildung ein Garant für Fachkräftesicherung und -entwicklung. In den letzten 9 Jahren konnten wir ca. 20% unseres Personalbestandes selbst ausbilden. Dies motivierte uns im Jahr 2022, uns an der Neugründung der Freien beruflichen Schule für Soziales in Westmecklenburg als Gesellschafter zu beteiligen und im Jahr 2023 die Geschäftsführung sowie die Geschäftsbesorgung zu übernehmen.
Kita
Kapazität
KK
KG
HO
Σ
%
Banzkow
39,92
81,25
50
171,17
94,59
Siggelkow
23
39
--
61,0
93,23
Sternberg
27
38
---
65,0
93,37
Lübz
52
114
---
166,0
90,0
Parchim Südstadtkita
21,17
51,67
---
78,83
79,61
Parchimer Stadtmusikanten
54
135
---
189
96,68
Kita
Gemeldete Kinder
KK
KG
HO
Σ
%
Banzkow
26,36
87,27
48,27
161,91
94,59
Siggelkow
16,35
44,27
0,0
60,06
93,23
Sternberg
23,92
37,2
0,0
62,25
93,37
Lübz
45,09
103,0
0,0
155
90,0
Parchim Südstadtkita
23,19
27,0
0,0
62,76
79,61
Parchimer Stadtmusikanten
43,14
133,9
0,0
177,06
96,68
Jugendhilfeverbund
Nach wie vor sind die Finanzierungsgrundlage und die Abhängigkeit von lediglich einem Kunden - den kommunalen Jugendämtern - mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko verbunden. Im Wirtschaftsjahr 2023 stellten sich für den Jugendhilfeverbund folgende Aufgaben und Herausforderungen:
Personalprobleme und den damit verbundenen Strategien zur Personalbeschaffung bzw. Ersatz, hier besonders im Leitungs- und Verwaltungsbereich
Verhandlung der erheblich steigenden Kosten (bis zu 20%) in den einzelnen Angeboten auf Grund der tariflichen Steigerungen der Personalkosten
Die Auslastung der einzelnen Angebote war sehr unterschiedlich und erfordert eine differenzierte Betrachtung.
In den stationären Hilfen zur Erziehung konnten die in den Pflegesatzverhandlungen vereinbarte Auslastungsquote nur an zwei Standorten erfüllt bzw. übererfüllt (KJWG Parchim und WG Brüel) werden. Die anderen stationären Angebote (TWG Plau und WG Crivitz) waren minimal unter der vereinbarten Auslastungsquote. Finanziell hatte das keine negativen Auswirkungen, da wir zeitweise eine personelle Unterbesetzung in den einzelnen Bereichen kompensieren mussten und geplante Gelder für Personal nicht ausgegeben haben.
Insgesamt kann dadurch der stationäre Bereich ein positives Betriebsergebnis vorweisen.
In den ambulanten Hilfen zur Erziehung konnten wir ebenfalls die Auslastungsvorgaben nicht erfüllen, da bis Sommer 2023 Personal fehlte, um alle Planstellen zu besetzen. Dadurch war es nicht möglich unser Kontingent an Fachleistungsstunden zu erfüllen. Dennoch gelang es, von 16.325 Fachleistungsstunden (FLS) 16.124 FLS zu leisten. Damit konnte ein positives Betriebsergebnis erzielt werden.
Die Tagesgruppen in Plau und Parchim sind momentan unsere „Sorgenkinder“. Nach jahrelanger hoher Nachfrage mussten wir seit ca. 2 Jahren einen Nachfragerückgang beobachten. Laut Aussagen des Fachdienstes Kinder- und Jugendhilfe des Landkreis LUP liegt es nicht an der Qualität der geleisteten Arbeit, sondern am Bedarf und den gestiegenen Entgelten für einen Platz in der Tagesgruppe. Das hat objektive Ursachen und ist in den Tarifabschlüssen begründet. Der Leitungs- und Verwaltungsbereich war im Jahr 2023 von ständigen und längerfristigen Personalausfällen geprägt. Die Kompensation erfolgte durch das vorhandene Personal mit überdurchschnittlichem persönlichem Einsatz.
Aus Gründen einer zu erwartenden Personalveränderung im Leitungsbereich des Jugendhilfeverbundes ist eine vorrausschauende Personalplanung notwendig. Das ist mit Investitionskosten in eine Mitarbeiterin verbunden, die 2023 aus dem Mutterschutz zurückgekommen ist und mit einem Projekt für die Zukunft (Inklusion in der Jugendhilfe) beauftragt wurde. Diese Personalkosten sind nicht über den vereinbarten Personalschlüssel gedeckt. Die Entgeltverhandlungen für das Jahr 2024 erforderten von uns eine hohe Kompromissbereitschaft und konnten danach im Dezember 2023 abgeschlossen werden. Der Fachbereich Jugendhilfe hat das Jahr 2023 insgesamt mit einem Ergebnis in Höhe von -12 TEUR (Vorjahr 176 TEUR) abgeschlossen.
Schwangerschaftskonfliktberatung
Unsere Schwangerschafts(konflikt)beratungsstelle stand in 2023 wieder ganzjährig den Ratsuchenden zur Verfügung. Wir berieten insgesamt 159 Personen in unseren beiden Beratungsstellen Sternberg und Crivitz- davon 64 in der allgemeinen Schwangerschaftsberatung. Für die Schwangerschaftskonfliktberatung kamen 36 Personen zu uns, um die erforderliche Beratungsbescheinigung zu erhalten. Diese Zahl ist im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren leicht gestiegen. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren, sind unsere Gespräche jedoch in der allgemeinen Schwangerschaftsberatung rückläufig. Auf Nachfrage bei unseren entsprechenden Einwohnermeldeämtern wurden ca. 180 Geburten im gesamten Sozialraum Sternberg-Crivitz verzeichnet. Dies entspricht dem bundesweiten Geburtenrückgang. Die Schwerpunkte in den Gesprächen lagen zumeist auf der Beratung zu ergänzenden Hilfen, die vor allem die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten umfasste. Die steigende Inflation und die damit einhergehenden höheren Kosten bereiteten den werdenden Eltern zumeist die größte Sorge. Unsere Unterstützung zielte in diesen Fällen darauf ab, geeignete Leistungen zu finden und teilweise auch bei den unterschiedlichen Antragsstellungen (z.B. Erstausstattung, Kindergeld, Elterngeld, Kinderzuschlag usw.) zu helfen. Ebenso zeigte sich in den Beratungen, dass unsere umfangreiche Netzwerkarbeit mit medizinischen Einrichtungen, den Mitwirkenden der frühen Hilfen, dem Arbeitskreis der sexuellen Bildung MV und den vielen Weiteren wertvoll für eine gelinge Beratung ist. Das Netzwerk spart Ratsuchenden die lange Suche nach geeigneten Ansprechpersonen.
2023 wurden 60 sexualpädagogische Veranstaltungen in Bildungseinrichtungen aller Art wie in Schulen mit den Schwerpunkten Lernschwierigkeiten und Ganzheitliche Entwicklung, Grundschulen, Realschulen und Gymnasien in unserem Sozialraum durchgeführt. Die jüngsten Teilnehmenden gingen in die Grundschule, wohin nach oben keine Altersgrenzen gesetzt waren. Mit unseren Veranstaltungen erreichten wir etwa 1400 Schüler:innen. Die Themen waren abwechslungsreich von Pubertät, über Flirtschule, Vielfalt, Grenzen, Verhütungsmittel, Schwangerschaft, als auch sexuelle Gewalt. Viele zeigten sich interessiert und arbeiteten gut mit, sodass teilweise Folgetermine für aufbauende Unterrichtseinheiten realisiert wurden und für das Jahr 2024 bis zu den Sommerferien kaum noch Termine zur Verfügung stehen. Auch 2023 bot die Beratungsstelle die Möglichkeit des Elternpraktikum der „Babybedenkzeit“ an. Dort gab es vermehrte Anfragen, wobei schlussendlich nur drei Veranstaltungen umgesetzt werden konnten. Im Wirtschaftsjahr 2023 wurden durch den DRK Kreisverband Parchim e.V. Eigenmittel in Höhe von 28 TEUR (Vorjahr 10 TEUR) für den Aufgabenbereich Schwangerschafts(konflikt)beratung verwendet.
Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit hat sich qualitativ in unserem Hilfenetzwerk etabliert und ist hierbei ein wichtiger Teil der regionalen Hilfestruktur für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Die Schwierigkeiten liegen hier nicht in der Arbeit der Schulsozialarbeiter, sondern in der gegenwärtigen und künftigen Finanzierung. Die Schulsozialarbeit ist nach wie vor defizitär, da die 6% Verwaltungs- und Regiekostenpauschale nicht ausreichend sind, um unsere Kosten im Jugendhilfeverbund zu decken.
Die Schulsozialarbeit wie auch die Schwangerschaftskonfliktberatung ist von vornherein nicht komplett ausfinanziert und wird durch unseren Kreisverband mitfinanziert, damit das sehr hilfreiche und notwendige Angebot als Teil der regionalen Hilfestruktur den Menschen der Region weiterhin zur Verfügung stehen kann.
Im Bereich der SSA konnten 2023 alle 7 Planstellen besetzt werden.
Im Wirtschaftsjahr 2023 wurden durch den DRK Kreisverband Parchim e.V. Eigenmittel in Höhe von 17 TEUR (Vorjahr 10 TEUR) für den Aufgabenbereich Schulsozialarbeit verwendet.
Pflege, Senioren, Soziale Dienste
Eine große gesellschaftliche Herausforderung sind die Nach- und Auswirkungen der großen Krisen in den letzten Jahren (Pandemie und Wirtschaftskrisen). Aber auch die Auswirkungen des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) fordern die Wirtschaftlichkeit der Pflegeeinrichtungen. Der Pflegemarkt musste aufgrund der Gesetzgebung mit deutlichen Lohn- und Preissteigerungen umgehen, viele Pflegedienste sind zwischenzeitlich in die Insolvenz gegangen oder kurz davor in die Insolvenz zu gehen. Für den Bereich der Pflege des DRK Kreisverband Parchim bedeutet das, dass wir, soweit es möglich war, mit den Pflegekassen deutliche Kostensatzsteigerungen aushandeln mussten. Dies ging aber auch zu Lasten der Kunden, die diese Preise schlussendlich zahlen müssen. So hatten die ambulanten Dienste in den Kostensatzverhandlungen 2022 bis einschließlich der Kostensatzverhandlungen 2024 Steigerungen zwischen 33,77 % bis zu 53,09 %. Leider wurden aufgrund der Teuerung ca.18 % der Leistungen von Kunden abgesagt.
Die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen entwickelt sich positiv. Soweit es möglich war, stützen sich die Einrichtungen gegenseitig. Wie schon im Jahr zuvor merkten wir auch den gesamtgesellschaftlichen Trend einer Übersterblichkeit bei den Bewohner:innen und einer deutlich erhöhten Krankenquote bei den Mitarbeiter:innen.
Stationäre Pflege
Der Krankenstand der Mitarbeiter:innen in der Einrichtung hielt sich auf dem hohen Niveau des Vorjahres, sodass wir punktuell Leasingpersonal einsetzen mussten. Die Auslastung der Einrichtungen konnte trotz der zu berücksichtigenden Sterbefälle erhöht werden. So hatten wir im Seniorenzentrum eine durchschnittliche Auslastung von 99 %, in der Betreibergesellschaft konnten wir erstmals seit Jahren wieder im September einen vollen Stellplan nachweisen und damit wieder alle Betten belegen, sodass wir hier eine durchschnittliche Auslastung für das Jahr 2023 von 92 % erreichten. Grundsätzlich wurden neben der Bewältigung der Situation dennoch Qualitätsrichtlinien weiterführend evaluiert, Strukturen überprüft und fortlaufend zur Verbesserung aller Prozesse angepasst.
Teilstationäre Pflege
Die Tagespflegen haben mit einer zu geringen Auslastung zu kämpfen, Die Auslastung der Tagespflege Sternberg sank die Auslastung von 74,6 % im Jahr 2022, auf 67,5 % in 2023. Die Auslastung der Tagespflege Parchim blieb nahezu unverändert von 76,4 % im Jahr 2022, auf 76,6 % in 2023.
Im dritten Quartal verließ uns die Pflegedienstleitung, um sich beruflich zu verändern. Glücklicherweise konnten wir die Neubesetzung lückenlos umsetzen. In der Tagespflege Sternberg fand eine Qualitätsprüfung im ersten Drittel des Jahres, in der Tagespflege Parchim im letzten Drittel des Jahres statt. Die Prüfungen wurden mit sehr guten Prüfergebnissen bewertet.
Ambulante Pflege / Sozialstationen
Alle Sozialstationen hatten im Jahr 2023 mit den oben genannten Herausforderungen der Übersterblichkeit bei den Klienten und der hohen Krankenquote bei den Mitarbeiter:innen zu kämpfen. Insbesondere die deutlichen Kostensatzsteigerungen, welche den Sozialstationen einerseits ein wirtschaftliches Arbeiten ermöglichte, verursachte andererseits einen Rückgang der Kundennachfrage. Eine Regelprüfung des MDKs erfolgte erstmals nach Corona wieder in allen drei Sozialstationen mit sehr gutem Ergebnis.
Sozialstation Parchim Die Sozialstation Parchim versorgte im Berichtsjahr durchschnittlich 135 Klienten mit insgesamt 32 Mitarbeiter:innen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr. Trotz der hohen, eingangs genannten Belastungen, konnte die Sozialstation den Klientenstamm qualitativ gut mit den eigenen Mitarbeiter:innen versorgen. Der Umsatz stieg im Laufe des Jahres um ca. 6 %, was durch die Kostensatzsteigerungen in 2023 erzielt werden konnte.
SAPV Im Jahr 2023 versorgte das Palliativpflegeteam mit insgesamt 4 Mitarbeiter:innen das Kreisgebiet Parchim. Um perspektivisch weiterhin eine adäquate Versorgung der Klienten zu gewährleisten, wurde je eine weitere Mitarbeiterin der Sozialstation Parchim und der Sozialstation Lübz in die Palliativ Care Ausbildung geschickt. Das Palliativpflegeteam versorgte im Jahr 2023 durchschnittlich 38 Patient:innen. Ein weiterer Ausbau ist für 2024 geplant.
Sozialstation Sternberg Trotz der Herausforderungen versorgte die Sozialstation im Jahr 2023 durchschnittlich 106 Klienten mit 10 Pflegefachkräften sowie 8 Pflegekräften. Auch die Sozialstation Sternberg konnte den Umsatz insbesondere durch höhere Kostensätze um ca. 25 % steigern.
Sozialstation Lübz Im Berichtsjahr arbeiteten in der Sozialstation Lübz insgesamt 38 Mitarbeiter:innen, davon 14 Pflegefachkräfte und 24 Pflegekräfte. Durchschnittlich wurden durch die Mitarbeiter:innen ca. 134 Klienten im Jahr 2023 betreut. Die Sozialstation Lübz konnte ihren Umsatz um ca. 16 % steigern.
Seniorenwohnanlagen (SWA) / Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz
Die Wohnungen in den Seniorenwohnanlagen (SWA) Banzkow und Lübz waren in 2023 vollständig vermietet. Die Vermietung der Wohnungen in der Seniorenwohnanlage in Sternberg gestaltet sich seit 2023, zumindest in Haus 4 (Finkenkamp), schwierig. Begründet wird das mangelnde Interesse seitens der Wohnungsinteressenten auf der Tatsache, dass die Wohnungen in diesem Gebäude ein Zimmer weniger aufweisen als die Wohnungen in Haus 1 (Am Berge), in dem es ein zusätzliches Schlafzimmer gibt, was durchgehend als Begründung für die Ablehnung der Wohnungsangebote im Haus nach den Besichtigungen angeführt wurde.
In den Demenz-Wohngruppen war kein Leerstand zu verzeichnen. Im gesamten Jahr 2023 gab es weiter an allen Standorten beständige Mieter:innenwechsel, wobei die Fluktuation insbesondere in der Seniorenwohnanlage Lübz um knapp 67 % gestiegen ist. In den anderen Häusern blieb sie dagegen unverändert.
Die Betreuungsangebote konnten erstmals ohne Coronaeinschränkungen angeboten und im Laufe des Jahres 2023 auch wieder ausgebaut werden, z.B. Ausflüge in die nähere Umgebung. Ebenso wurde wieder das Angebot der gemeinsamen Mittagsmahlzeiten in den Gemeinschaftsräumlichkeiten der Seniorenwohnanlagen angeboten.
In der Seniorenwohnanlage in Lübz gab es aufgrund des Renteneintritts der bisherigen Betreuungskraft einen Personalwechsel. Hier unterstützt seit Juli 2023 eine neue Mitarbeiterin und hat das Betreuungsangebot vor Ort um Bastelnachmittage (auch zusammen mit der Kita), Nähnachmittage und viele weitere kreative Angebote ausgebaut. Seit 2023 gibt es regelmäßige Treffen der Betreuungskräfte aller drei Seniorenwohnanlagen, in denen sich die Betreuungskräfte über Angebotsmöglichkeiten, Empfehlungen und Erfahrungen austauschen. Erforderliche Reparaturen, Wartungen und Prüfungen, die nicht verschoben werden konnten, wurden weiter ausgeführt. Die Sanierungsphase wurde 2023 konsequent fortgeführt.
Hausnotruf
Im Jahre 2023 konnte der Hausnotruf sein Kundenniveau halten. Zum Jahresende wurden insgesamt 422 Hausnotrufteilnehmer:innen im Gebiet des Kreisverbandes abgesichert. Davon befinden sich 144 Geräte in den Seniorenwohnanlagen. Im gesamten Jahr wurden 144 Neuanschlüsse vorgenommen und 81 Verträge wurden wegen Wohnortwechsel bzw. Versterben gekündigt. Die Hinterlegung der Schlüssel für den Zugang des Rettungspersonals zu den entsprechenden Räumlichkeiten wird fortlaufend auf Tresore umgestellt. So kann der Rettungsdienst hinsichtlich der administrativ zu erledigenden Aufgaben deutlich entlastet werden und Fahrten zur Wache, um den Schlüssel zu holen, vermieden werden. Die Kooperation mit der Parchimer WOBAU wurde weiter ausgebaut.
Charity-Shop und Seniorenbüro Die Angebote des Seniorenbüros in Parchim konnten in 2023 weiter ausgebaut werden. Zwischenzeitlich haben diese sich über das Niveau der vor der coronabedingten, temporären Schließung der Vorjahre entwickelt. Insbesondere die Beteiligung an den unterschiedlichen Sport- und Spielegruppen ist weiter gewachsen und erfreut sich nach wie vor hoher Beliebtheit bei den Parchimer Senioren. Auf das Angebot geführter Seniorenreisen wurde aufgrund der personellen Aufstellung und der grundsätzlichen Nachfrage weiter verzichtet. Die Textilausgabe im Shop ist im Vorjahresvergleich um knapp 56 % von 9797 Teilen in 2022 auf 17610 Teilen in 2023 gestiegen. Dem entgegen stehen jedoch die gestiegenen Personal-, Energie- und Sachkosten. Zudem gestaltet sich die Neugewinnung ehrenamtlicher Helfer:innen weiterhin schwierig. Der Shop wird neben einer hauptamtlichen Mitarbeiterin ausschließlich von ehrenamtlichen Frauen im Ruhestand betrieben. Hier gilt es, auch im kommenden Jahr, den Fokus verstärkt auf die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Helfer:innen zu richten, da auch die Zahl der bestehenden Unterstützer im Shop altersbedingt von Jahr zu Jahr sinkt. Für die ehrenamtlichen Helfer:innen gab es auch im Jahr 2023 wieder gemeinsame Frühstücksrunden, Feiern und Zusammenkünfte.
Altkleidersammelbehälter Im Jahr 2023 konnten wir eine Gesamtsammelmenge in Höhe von 115.740 kg, und somit einen Rückgang der Sammelmenge um fast 60 % im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnen. Die insbesondere während der Coronazeit durchgängig hohe Spendenmenge nahm also im vergangenen Jahr spürbar ab. Die Kooperation mit dem neuen Vertragspartner lief gut an. Es mussten jedoch im Jahresverlauf aufgrund fehlender Lagerkapazitäten und Stellflächen für Wechselbrücken zwei externe Stellplätze zur Aufstellung zweier großer Sammelbehälter angemietet werden, um zu verhindern, dass die Straßensammelware, die ja mit Kooperationspartnerwechsel wieder durch den eigenen Fahrdienst gesammelt wird, aufgrund fehlender Lagerkapazitäten nicht geleert werden können. Die Marktsituation veränderte sich zum letzten Quartal dahingehend, dass die Absatzmärkte teilweise einbrachen und sich dies unmittelbar auf den EUWIDPreis auswirkt. Diese Veränderung werden wir auch im kommenden Jahr hinsichtlich der Preisentwicklung zu spüren bekommen.
Entwicklung der Tochtergesellschaften
DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH
Die bestehenden Verträge zwischen unserer Tochtergesellschaft und dem Landkreis blieben im Jahr 2023 unverändert. Die Zusammenarbeit mit dem Träger verläuft weiterhin vertrauensvoll und konstruktiv. Die Vorhalteleistungen haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr unterjährig an drei Standorten in Anlehnung an die Ergebnisse der landesweiten Überplanung und in Absprache mit dem Träger erhöht. Die Fahrzeugvorhaltung hat sich deshalb in 2023 auf 194.662,50 Stunden erhöht. Somit erhöhte sich auch die Personalvorhaltung im selben Jahr auf 356.144 Stunden. Unser Personal leistete im Jahr 2023 31.075 Einsätze im Rettungsdienst des Landkreises, wovon 4.076 Einsätze „Fehleinsätze“ (13,12 %) waren. Am 31. Dezember 2023 waren 221 (Vorjahr: 192) hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 26 (Vorjahr: 12) geringfügig Beschäftigte und 37 (Vorjahr: 33) Auszubildende in der Gesellschaft beschäftigt. Nicht wie analog dem Vorjahr war am 31. Dezember 2023 kein Bundesfreiwilligendienstleistender (BFD) und kein Praktikant beschäftigt. 11 Mitarbeiter:innen haben im zurückliegenden Jahr Elternzeit in Anspruch genommen. Zwei Mitarbeiter befanden sich am 31.12.2023 in der passiven Phase der Altersteilzeit und ein Mitarbeiter in der aktiven Phase. Im Jahr 2023 lagen wir mit den Personalkosten für das Nicht-ärztliche Einsatzpersonal von 44,47 € je Stunde vorgehaltenem Einsatzpersonal (Vorjahr: 39,90 €) im landesweiten Vergleich der DRK-Rettungsdienste immer noch im Landesdurchschnitt. Unsere Personalkostenquote für das Jahr 2023 ist auf 81,86% (Vorjahr 80,34%) gestiegen. Die Kosten für das Verwaltungspersonal einschließlich aller Sach- und Nebenkosten und fremdvergebener Verwaltungsdienstleistungen betrugen im Jahr 2023 lediglich 2,47 € je Stunde vorgehaltenem Einsatzpersonal (Vorjahr: 2,62 €). Dies entspricht einem Anteil von 4,32% an den Gesamtkosten (Vorjahr: 4,94%). Die DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH verfügt über eine angemessene Liquidität. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr 2023 zu jedem Zeitpunkt gegeben. Die DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH hat ein bewegtes Geschäftsjahr hinter sich. Die COVID-19-Pandemie stellte den Rettungsdienst vor große Herausforderungen, die die Gesellschaft durch das Engagement und die Flexibilität der Mitarbeiter:innen gemeistert hat. Es wurde sich an die Vorgaben der Bundes- und Landesregierung, die bis Ende Februar 2023 galten, gehalten. Hohe Hygienestandards waren einzuhalten, die Fahrzeuge mit Schutzausrüstung auszustatten und bei allen Einsätzen war besondere Umsicht geboten. Mit dem Ende der Corona-Landesverordnung MV und der fachaufsichtlichen Weisungen Ende Februar konnte die Gesellschaft endlich wieder zum normalen Dienstbetrieb zurückkehren. Die Gesellschaft hat stets die dauerhafte Sicherstellung des Rettungsdienstes als oberste Priorität behandelt und konnte diese auch rückblickend ohne Unterbrechung gewährleisten. Aufgrund der positiven Erfahrungen aus den Vorjahren wurde unseren festangestellten Verwaltungskräften, Führungs- sowie Funktionsträgern weiterhin die Option der mobilen Arbeit angeboten, um ein mögliches Ansteckungsrisiko und den damit verbundenen Personalausfall so gering wie möglich zu halten und für einige die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern. Dennoch sieht sich die Gesellschaft zunehmend mit den wirtschaftlichen Folgen aus der Energiekrise und den unsicheren Marktbedingungen konfrontiert. Auch in diesem Jahr wurden Versorgungsengpässe bei Medikamenten, Verbrauchsmaterialien und Ersatzteilen registriert, welche nicht in jedem Fall adäquat substituiert werden konnten. Weiterhin war das Unternehmen gezwungen, längere Lieferzeiten zu akzeptieren, um die Versorgung des gesamten Rettungsdienstes des Landkreises Ludwigslust-Parchim jederzeit sicherzustellen. Die Erweiterung unserer Standorte im Laufe des Jahres an drei verschiedenen Orten brachte neue Herausforderungen mit sich. Die Gesellschaft musste sowohl geeignete Übergangslösungen für die Unterbringung der Mitarbeiter:innen und Fahrzeuge finden als auch den gestiegenen Personalbedarf im Unternehmen decken. Dieser Bedarf konnte nur teilweise durch unsere ausgebildeten Azubis und durch Neueinstellungen gedeckt werden. Durch die Ausbildung von Rettungssanitätern, die in 2023 mit den Kostenträgern vereinbart wurde, und durch die Ausbildung von Notfallsanitätern, wird der zukünftige Personalbedarf auch in 2024 gesichert.
Die DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH hat ihr Fortbildungsprogramm im Bereich der präklinischen Notfallmedizin erweitert und an die aktuellen Standards angepasst. Die Rettungsdienstmitarbeiter:innen wurden durch qualifizierte Dozenten in den neuesten Methoden und Techniken geschult. Außerdem hatten die Rettungsdienstmitarbeiter:innen die Möglichkeit, in den kooperierenden Kliniken Anästhesiepraktika zu absolvieren und so ihre praktischen Fähigkeiten zu vertiefen. Die Umsetzung des neuen Tarifvertrages zum 01.01.2023 und die Einführung der „DRK in LUP“ App haben zu neuen Möglichkeiten geführt, kurz- und langfristige Dienstausfälle schnell und unternehmensweit auszuschreiben und zu besetzen. Dies hat zusammen mit der Motivation der Führungskräfte und Rettungsdienstmitarbeiter:innen dazu beigetragen, dass das Unternehmen im Jahr 2023 kein Fahrzeug abmelden musste, anders als einige der umliegenden Rettungsdienstbereiche. Das Rettungsdienstgesetz Mecklenburg-Vorpommern (RDG M-V), das 2015 beschlossen und umgesetzt wurde, hat nun eine negative Auswirkung auf unsere Gesellschaft. Die öffentlich-rechtlichen Verträge im Rettungsdienst, die vor der Gesetzesänderung geschlossen wurden, laufen in Mecklenburg-Vorpommern spätestens zehn Jahre nach dem Inkrafttreten des neuen RDG M-V in 2025 aus. Trotz der Forderungen einiger Verbände und Organisationen wurde der § 33 Abs. 2 des Rettungsdienstgesetzes M-V auch in 2023 nicht geändert, um die Gültigkeit der bestehenden Verträge nicht auf 10 Jahre zu befristen.
Als einziger Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern hat sich der Landkreis Ludwigslust-Parchim dazu entschieden, den Rettungsdienst zu Kommunalisieren und in eigener Regie zu betreiben. Deshalb wurde kurz vor dem Ende des Jahres am 12.12.2023 im Kreistag Ludwigslust-Parchim mehrheitlich beschlossen, dass bei Auslaufen der derzeitig geschlossenen Rettungsdienstverträge gemäß § 33 Abs. 2 RDG M-V in 2025 der Rettungsdienst zukünftig durch die landkreiseigene Rettungsdienstgesellschaft durchgeführt werden soll. Für die DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH als lokalen Anbieter rettungsdienstlicher Leistungen, mit einem Marktanteil von über 80% im Landkreis, bedeutet dieser Umstand, dass die Gesellschaft in 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgelöst wird, da die Durchführung des öffentlichen Rettungsdienstes im Landkreis Ludwiglust-Parchim die einzige Leistung dieser Gesellschaft ist. Mit der erfolgten Gründung einer kommunalen Gesellschaft, um den öffentlichen Rettungsdienst am Standort Crivitz und an den neu zu errichtenden Standorten laut Strukturgutachten selbst durchzuführen und eine mögliche Vermeidungsstrategie von komplexen Vergabeverfahren, wurde schon 2014 der Grundstein für die Kommunalisierung des gesamten Rettungsdienstes im Landkreis gelegt. Zukünftige Anpassungen in der Vorhaltung werden mit hoher Wahrscheinlichkeit durch den Landkreis selbst durchgeführt. Deshalb kann man aktuell nicht von künftigen Vergabeverfahren im Rettungsdienst im Landkreis Ludwigslust-Parchim ausgehen, die eventuell eine Chance für das Unternehmen gewesen wären. Selbst ein mögliches Vergabeverfahren in einem anderen Landkreis in MV würde sich durch das Territorialprinzip bisher ausschließen, außer man würde mit dem ansässigen DRK Rettungsdienst zusammen als Bietergemeinschaft ein Angebot abgeben.
Unsere Tochtergesellschaft hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Die Leistungen unserer Gesellschaft haben sich mit 353 Intensivtransporten im Jahr 2023 (320 Transporte im Vorjahr) deutlich erhöht. Trotzdem sanken die insgesamt gefahrenen und vergüteten Einsatzkilometer um 5 Prozent von 66 Tkm (Vorjahr) auf 63 Tkm in 2023. Damit wird der Trend der Vorjahre, dass sich die durchschnittliche Einsatzdauer und -strecke verringert, auch im Jahr 2023 fortgesetzt. Die Erträge aus Umsatzerlösen sind im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent gestiegen. Die Leistungserbringung zur Durchführung bodengebundener Intensivtransporte durch die Gesellschaft erfolgt auf Grundlage des im Jahr 2015 neu geschaffenen Rettungsdienstgesetzes für das Land Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung mit der im Jahr 2016 erlassenen Rettungsdienstplanverordnung für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Auf Basis voran genannter Bestimmungen wurde die bestehende Dienstleistungskonzession zur Durchführung von Intensivtransporten außerhalb des öffentlichen Rettungsdienstes unserer Gesellschaft bis zum 31. Dezember 2024 verlängert und muss im Laufe des Jahres 2024 neu beantragt werden. Die dringende Ersatzbeschaffung unseres Intensivtransportfahrzeuges konnte im Frühjahr 2023 erfolgreich abgeschlossen werden.
DRK Betreibergesellschaft Pflege Sternberg gGmbH
Die tatsächliche strukturelle, inhaltliche und organisatorische Einbindung der Betreibergesellschaft in die Leistungserbringung des DRK Kreisverband Parchim wird unabhängig von der Rechtsform stetig weiter fortgeführt. Die Entwicklungen bzw. der Bericht über das Jahr 2023 ist deshalb dem Bericht zur Stationären Pflege gleichzusetzen (siehe Punkt 4.1). Auch im Wirtschaftsjahr 2023 konnte die Gesellschaft mit einem positiven Ergebnis abschließen.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Vorgänge besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres
Die bevorstehende Rekommunalisierung des Rettungsdienstes und somit der Wegfall eines unserer Hauptgeschäftsfelder - eines Teils unserer Verbands-DNA - ist eine Herausforderung, die wenig steuerbar ist und dennoch müssen wir uns mit dieser Entscheidung abfinden und versuchen, den „Schaden“, sei es wirtschaftlich oder ideell, minimal zu halten. Darüber hinaus waren nach dem Ende des Geschäftsjahres keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung zu verzeichnen.
Voraussichtliche Entwicklung des Vereins
Die im Vorwort genannten Herausforderungen führen dazu, dass wir schnell auf diese reagieren müssen und dennoch nicht immer erfolgreich dabei sein werden. Warum sehen wir das so? Erfolg entsteht dann, wenn wir uns gemeinsam, Politik, politische Entscheider und Kostenträger „auf den Weg machen“, um unseren Auftrag, „dem Menschen zu dienen“ gerecht zu werden. Nur leider fehlt es, mehr denn je, an Verbindlichkeit. Die Kassen sind leer und damit begründet, werden soziale Dienstleistungen reduziert oder eingestellt. Das wird auch Dienstleistungen des DRK Kreisverband Parchim betreffen. So werden wir In Folge dessen die Schwangerschaftskonfliktberatung und die Schulsozialarbeit nicht mehr bzw. nicht mehr in dem gewohnten Umfang leisten können. Darüber hinaus werden unsere Personalkosten in 2024 so stark steigen, wie bislang noch in keinem Jahr und diese müssen kostenseitig refinanziert werden. Auch das ist eine Herausforderung mit dem Blick auf die sogenannten leeren Kassen. Und dennoch gehen wir grundoptimistisch von einem positiven Geschäftsergebnis für das Jahr 2024 aus. Schwerpunkt im Jahr 2024 ist die Schaffung weiterer Grundlagen für den Bau des Hospizes in Parchim, welches 2026 fertig gestellt werden soll.
Darüber hinaus haben wir uns von dem Neubau der Kita in Lübz verabschieden müssen und planen immer noch einen Neubau für die Kinder- und Jugendhilfe als Ersatz für die Standorte Brüel und Crivitz. Dieses trotz der Risiken der Kosten- und Finanzierungsunsicherheit. Entscheidendes Kriterium für die Umsetzbarkeit ist auch hier mehr denn je die Refinanzierbarkeit seitens der Kostenträger. Die Beteiligung an der Freien Beruflichen Schule für Soziales in Westmecklenburg GmbH bleibt in 2024 eine der Herausforderungen. Wir und weitere 4 Gesellschafter müssen es schaffen, die Schule so zu etablieren, dass wir im ersten Schritt den Nachwuchs an Erzieher:innen selbst für den Landkreis gewinnen und dabei das wirtschaftliche Risiko, was mit einer privaten Schule verbunden ist, in Grenzen halten. Wichtiger denn je ist dabei der Standort. Hagenow ist aus unserer Sicht aus unterschiedlichsten Gründen nicht der Standort der Zukunft. Dieser kann nur Ludwigslust oder Parchim sein und auch dazu muss es zeitnahe, für uns existentielle, Entscheidungen geben. Der Künstlichen Intelligenz wird in Zukunft eine neue Bedeutung zukommen. Wie diese aussieht und wie diese zu uns, zu unserem Selbstverständnis, zu unseren Werten passt, müssen wir sehen, glauben aber, egal wie wir dazu stehen, dass diese unsere Arbeitswelt verändern wird. Die Rekommunalisierung des Rettungsdienstes sehen wir als Teil des DRK Kreisverband Parchim als kritisch. Bewährte und funktionierende Strukturen werden aufgelöst, was zu einer Unsicherheit bei den Beschäftigten und der Bevölkerung führen kann. Auch muss sich der DRK Kreisverband dadurch neu aufstellen, er muss sich anpassen. Anpassen mit Strukturen innerhalb der Verwaltung, Immobilien und Investitionen, die dem Rettungsdienst zuzuordnen sind und mit der Rekommunalisierung abgesichert sein müssen. Daran ist zu arbeiten und Schaden vom DRK Kreisverband abzuwenden. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen und zur Vermeidung möglicher Konflikte, ist die operative und strategische Weiterentwicklung der bestehenden Strukturen in unserer Organisation erforderlich. Dabei haben Wirtschaftlichkeit, hohe Kostendisziplin, Professionalisierung sowie effektive und effiziente Organisationsabläufe entsprechende Priorität. Seit nunmehr über 150 Jahren halten wir uns als Deutsches Rotes Kreuz an Werte, deren gemeinsamer Nenner Menschlichkeit, Respekt und Würde sind - für uns, für andere, für Vielfalt und für die Zukunft. Wir alle leben diese Werte mit Leidenschaft, Entschlossenheit, Haltung und Disziplin. Sie haben sich im Laufe der Zeit bewährt und sind entscheidend für unseren Erfolg. Sicher ist, dass wir alle - als Unternehmen oder Individuen - auf das veränderte Wirtschaftsgeschehen mit geänderten Verhaltens- und Vorgehensweisen reagieren. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit - dieser ebenso platte wie zutreffende Sinnspruch entfaltet seine schlichte Wahrheit selten passender als in Zeiten ungewisser Wirtschaftsaussichten und auf den Kopf gestellter Marktregeln.
Wir sollten nach wie vor mit gutem Beispiel vorangehen und die Debattenkultur verbessern. Es hilft nichts, Menschen die Kritik üben zu beschimpfen, herabzuwürdigen und als Nichtsnutze hinzustellen. Das würde nur zur allgemeinen Verrohung beitragen.
Nur wenn wir der Verrohung entgegen treten, können wir den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken und vermutlich hier und da auch die Bereitschaft, in Krisenzeiten den Gürtel enger zu schnallen, ohne das Wichtigste in Frage zu stellen, das wir haben: unsere Freiheit, die Vielfalt der Ansichten und Lebensentwürfe, die Regeln des Rechtsstaats und des gegenseitigen Respekts, die Sicherheit, in einem Sozialen, aktuell noch wohl-habenden und vergleichsweise friedlichen Staat zu leben. Errungenschaften also, auf die frühere Generationen zu Recht stolz waren. Wir sollten es auch sein.
Mit Blick auf unsere zukunftsweisenden Vorhaben, unseren Zielen und der großen Bereitschaft, sich den wachsenden Herausforderungen zu stellen, wird trotz alledem zuversichtlich eingeschätzt, dass der Kreisverband Parchim e.V. mit seinen Tochtergesellschaften den Aufgaben und aktuellen Herausforderungen, gewachsen ist.
Parchim, im März 2024
Steffen KanertSteffen Heine Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes
Rechenschaftsbericht
der DRK Gemeinschaften für den Zeitraum 2023
In unserem Kreisverband Parchim sind die Gemeinschaften Bereitschaften, Jugendrotkreuz und Wasserwacht im Ausschuss ehrenamtlicher Dienst organisiert.
Sie werden vertreten durch die Kreisleitungen:
Jugendrotkreuz Jutta und Martina Hastädt
Kreisbereitschaftsleitung Ute und Bernd Gratzki
Vertreter der Kreisleitung der Wasserwacht Jens-Uwe Wagner und Steffen Beiche
Bernd Gratzki ist der Leiter des AED und Vertreter der Gemeinschaften im Präsidium. Unsere Aufgabe ist es, die ehrenamtliche Arbeit in unserem Kreisverband zu koordinieren und dem Vorstand sowie dem Präsidium in diesen Fragen fachberatend zur Seite zu stehen. Die ehrenamtliche Arbeit ist in unserem Kreisverband Parchim sehr vielseitig. In unserem Bericht für 2019 können wir nur einen kleinen Teil unserer Aktivitäten vortragen.
Bereitschaften
Rechenschaftsbericht der Kreisbereitschaft 2023 des DRK Kreisverbandes Parchim e.V.
Wir, die Bereitschaft, haben einen Betreuungszug, eine Sanitätsgruppe, eine Wassergefahrengruppe und eine Besuchshundegruppe. 52 Helfer laut HiOrg.
Diese werden von einem Führungsteam bestehend aus der Kreisbereitschaftsleitung und den Gruppenführern der einzelnen Fachbereiche geführt und geleitet. 2023 während der Gasmangellage übernahmen wir das Kreiskatastrophenschutzlager in Dargelütz und hier die Logistik.
Im Juni 2023 Katastrophenalarm in unserem Landkreis: „Waldbrand in Lübtheen und Hagenow“. Wieder Munition im Wald, somit besondere Herausforderungen für alle Einsatzkräfte. Wir bekamen einen eigenen Einsatzabschnitt, Versorgung im Bereitstellungsraum in der FTZ Hagenow und wurden von der örtlichen Einsatzleitung von Anfang an in die Planung mit eingebunden.
Anfang Juli 2023 Joint Venture in Prora auf Rügen! Hier unterstützten wir mit einer großen Gruppe das Org-Team. Die Versorgung: Grillen am Strand stand nicht auf unserem Aufgabenplan. In der Vorbereitung der Abendveranstaltung waren wir Parchimer uns einig: „Das Grillen muss klappen“. Wir übernahmen, und „Das Grillen für die 240 Gäste wurde eine Punktlandung“. Die beste Ausbildung unserer Wasserretter ist auf dem Wasser. Die Tage in Prora waren mit Regen durchzogen und wir hatten alle auf dem Wasser keinen Bock mehr. Am Abend entschieden die Bootsbesatzungen sich dennoch spontan für ein Highlight, und fuhren mit den Gästen auf die Ostsee. Seit 2019 arbeiten wir immer mehr mit den örtlichen Feuerwehren im Einsatzgeschehen bei Großschadenslagen zusammen. Was ist hier neu seit 2023! Wir sollen zukünftig zu Einsätzen der Feuerwehren mit einer Versorgungskomponente hinzugezogen werden, wenn mehr als 70 Einsatzkräfte vor Ort sind. Dies ist eine Kannbestimmung und letztlich die Entscheidung des Einsatzleiters vor Ort. 3 Einsätze konnten wir so bereits 2023 absichern wie den Gefahrgutunfall auf der Autobahn im Februar 23, die Brände in Klinken und Domsühl im August 23.
Der Landkreis hat zudem ein 2023 ein Konzept erstellt, dass immer ein KTW als SEG für Großschadenslagen auch an unserem Standort zu besetzen ist und den Rettungsdienst auslösen soll. 2024 wurde dieses Konzept ebenfalls genehmigt.
Wie eingangs erwähnt sind wir im Aufbau einer Besuchshundegruppe. Der aktuelle Stand der Besuchshundegruppe derzeit ist, 4 Teams haben die Eignungsprüfung bestanden. Wir haben uns den Weg einfacher vorgestellt und hoffen, dass wir gemeinsam einen Weg finden um auch hier die Notwendigen Grundlagen zu schaffen und die Prüfungen der Teams ablegen zu können.
2023 wurde vom DRK Landesverband die neue Ausbildung Verpflegungshelfer, Küchentechniker und Feldkoch angeboten. Diese sehr praxisbezogene Ausbildung fand erstmalig in Darglütz statt. Unsere Feldköche und Küchentechniker nutzten zudem die Weiterbildung 2022 und 2023 zum Tag der offenen Tür der Bundeswehr in Hohe Düne anlässlich der Hanse Sail. Eine große Herausforderung. 2023 schaffte unser Team 2200 Essen an einem Samstag, teilweise zu kochen und letztlich auszugeben.
Wir haben in Dargelütz unser Katastrophenschutzzentrale für die Fachdienste Betreuung, Sanität und Wassergefahren. Eigentlich ein wirklich tolles Objekt. Aber es gibt dort nicht genügend Platz. Und die Richtlinien der Unfallkasse für Feuerwehrgerätehäuser gelten nicht für den Katastrophenschutz. Die Stellplatzsituation konnte hier durch das anmieten zweier Garagen in einem angrenzenden Objekt etwas entspannt werden.
2023 haben wir LVS Alarmierung eingeführt. Das heißt, zusätzliche zu den Funkmeldeempfänger bekommt jeder Helfer auf seinem Handy die Alarmmeldung. Eine tolle Sache und für die Einsatzbereitschaft.
Wie auch in allen Bereichen des Ehrenamtes haben wir das gleiche Problem, Mitglieder für unsere Arbeit zu gewinnen. Hier haben wir es in den letzten Jahren geschafft, uns mit den anderen Gemeinschaften zu vernetzen und gemeinsame Projekte wie zum Beispiel die Bootgruppe zu gestalten. Das ist aber leider nicht ausreichend und freuen uns auf jede Unterstützung welche wir bekommen können.
Jugendrotkreuz
Rechenschaftsbericht JRK 2023
Wie in jedem Jahr war auch 2023 ein Schwerpunkt die Arbeit in den bestehenden JRK- Gruppen. Davon gab es leider nur noch 8, die sich auf die Schulen IGS Sternberg, Gymnasium Parchim, Grundschule Groß Godems und Schule „Am Ruhner Berg“ Marnitz verteilten. Die Gewinnung neuer Gruppen ist nach wie vor schwierig, da es an Gruppenleitern mangelt.
Dennoch haben wir einige Aktivitäten außerhalb der direkten Gruppenstunden zu verzeichnen.
Mit unseren Erfahrungen unterstützten wir das Projekt „Kleine Retter“ und führten am 24.06.2023 einen gemeinsamen kreislichen Wettbewerb in der Kita „Stadtmusikanten“ und der unmittelbaren Umgebung durch. In Kleingruppen wurden dabei altersentsprechende Aufgaben an verschiedenen Stationen absolviert. Ein T-Shirt für ein einheitliches Erscheinungsbild und eine Urkunde waren die Belohnung für jeden Teilnehmer.
Auch 2023 waren die JRK-ler wieder 12 x aktiv bei der Betreuung der Blutspender in Parchim anzutreffen. Das sind über 80 Stunden, die von den JRK -lern nach ihrem Unterricht realisiert werden.
6 JRK-ler aus dem Gymnasium Parchim unterstützten einen Projekttag an der Fritz-Reuter-Schule indem sie eine Erste Hilfe Station anboten. Sie wurden mehrfach für Arbeit gelobt.
Ein letzter Höhepunkt im Jahr 2023 war dann die Weihnachtsfeier der Gemeinschaften, die nach längerer Pause wieder durchgeführt wurde, und für jung und alt sowie groß und klein verschiedene Angebote bereithielt.
Das Interesse an unserem Schwimmunterricht ist nach wie vor ungebrochen, so dass nahezu alle Kurse ausgebucht waren. Hier wieder ein Dank an das unermüdliche Engagement der Schwimmlehrer. Ebenfalls im Bereich der Schwimmausbildung neu, wir haben die ersten Förderanträge gestellt. Mit diesen Förderanträgen ist es möglich, Schwimmlehrer vom Beruf für maximal 5 Tage freistellen zu lassen. Der AG bekommt dafür aus Ausfallentschädigung.
Die Schwimmhallen wieder regelmäßig genutzt. Insbesondere im Bereich der Ausbildung. So dass wir über die Wintermonate einen Schwimmkurs anboeten konnten, aber auch eine Rettungsschwimmerausbildung, eine Fortbildung für die Schwimmlehrer und sogar eine Neuausbildung inklusive Assistenzlehrgang konnte durch das Engagement unserer Ausbilderin angeboten werden.
Für die Absicherung der Strände musste auch dieses Jahr wieder großes Engagement gezeigt werden. Wetterbedingt entspannte sich die Situation dann im August etwas. Zur Organisation wurde auch in diesem Bereich erstmals auf eine digitale Unterstützung gesetzt. Mit dem Produkt Planovo konnten wir die Planung individuell gestalten, so dass jede Rettungssschiwmmer:in sein Interesse einfach Online bekunden konnte. Dank Fabian Einsatzbereitschaft sparte es viel Zeit und Energie. Binnen kurzer Zeit was das Tool sehr beliebt und intensiv genutzt.
Unsere Gruppe der Juniorretter entwickelt sich Dank des Engagements der Verwantwortlichen immer weiter. Erstmal mussten wir die Anmeldungen auf eine Warteliste setzen, da es nach wie vor im Landkreis keine geeigneten Schwimmhallen gibt.
Weiterhin verfolgen wir das Ziel, Qualität vor Quantität. Der Erfolg in der Schwimmausbildung und die Sicherheit an den Stränden zeigen, das ist der richtige Weg.
Und wie immer.
Nach der Saison ist vor der Saison!!
Und daher bereiten wir uns auch jetzt bereits wieder vor und planen dabei weitere Ausbildungsziele zu erreichen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des Katastrophenschutzes oder Ehrenamtes.
Vielen Dank.
Rückblicke
„Das Einzige, was die Menschheit zu retten vermag, ist Zusammenarbeit, und der Weg zur Zusammenarbeit nimmt im Herzen der Einzelnen seinen Anfang.“ (Bertrand Russell)