Darstellung der Lage des Vereins
Finanzen
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind geordnet. Der Verein war jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Im Branchenvergleich verfügt er über eine gute Bonität und eine gefestigte Bilanz.
Im Vergleich zum Vorjahr stellen sich Ertragslage, Vermögens- und Kapitalstruktur wie folgt dar:
| 2021 T€ | 2020 T€ | Veränderung T€ |
Vermögenslage | | | |
Anlagevermögen | 27.004 | 22.984 | 4.020 |
Umlaufvermögen | 4.671 | 4.733 | - 62 |
Eigenkapital | 9.064 | 8.717 | 347 |
Gesamtkapital ohne Sonderposten | 26.732 | 23.828 | 2.904 |
Bilanzsumme | 31.687 | 27.719 | 3.968 |
| 2021 T€ | 2020 T€ | Veränderung T€ |
Finanzlage | | | |
Cashflow auslaufender Geschäftstätigkeit | 2.748 | 2.073 | 675 |
| 2021 T€ | 2020 T€ | Veränderung T€ |
Ertragslage | | | |
Gesamtleistung | 24.636 | 21.246 | 3.390 |
Personalaufwand | 18.075 | 15.951 | 2.124 |
Jahresüberschuss | 348 | 397 | - 49 |
Personal
Am 31. Dezember 2021 waren im DRK Kreisverband Parchim 471 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 9 Auszubildende beschäftigt.
12 (Vorjahr 20) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im zurückliegenden Jahr Elternzeit in Anspruch genommen.
Wesentliche Erfolgsgrundlage sind die kompetenten, leistungsfähigen und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Schwerpunkte der Personalarbeit lagen in der gezielten Personalgewinnung, in der Fort- und Weiterbildung, insbesondere mit dem Blick auf die sich ständig verändernden Anforderungen wegen gesetzlicher Neuerungen und dem wachsenden Bedarf an Betreuungs- und Pflegeleistungen.
Eine besondere Herausforderung stellt für den DRK Kreisverband Parchim e.V. der demographische Wandel dar. In den nächsten fünf Jahren werden ca.10 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Dies ist eine enorme Herausforderung.
Mit der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen und der gezielten
Akquise von weiterbildungsinteressierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können wir diese Entwicklung aktiv optimieren.
Daher verfolgt der DRK Kreisverband weiter konsequent die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Quereinsteigern durch Weiterbildung im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Pandemiebedingt konnten im vergangenen Jahr viele der geplanten Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen nicht realisiert werden, insgesamt wurden 83 TEUR (Vorjahr 74 TEUR) für Weiterbildung eingesetzt.
Zudem investieren wir in neue digitale Lösungen zur Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Personalgewinnung, -entwicklung, -verwaltung und –abrechnung und um den steigenden Anforderungen an Dokumentation, Dokumentenmanagement und das Controlling gerecht zu werden. Im vergangenen Jahr konnten wir den Einführungsprozess zur Digitalisierung der Rechnungseingangsbearbeitung erfolgreich abschließen. Die Thematik Digitalisierung wird unseren Verband in diesem und auch den kommenden Jahren vor weitere große Herausforderungen stellen und einen nicht unerheblichen zusätzlichen Kraftaufwand erfordern.
Kindertagesstätten
Auch der Bereich der Kindertagesstätten war in 2021 größtenteils durch die Auswirkungen der Pandemie beeinflusst. Die stets sich ändernden Verordnungen zum Betrieb von Kindertagesstätten unter Pandemiebedingungen stellten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und insbesondere unsere Kita-Leitungen vor enorme Herausforderungen. Mit einem hohen Maß an Flexibilität und Veränderungsbereitschaft ist es uns gelungen, gemeinsam diese Anforderungen zu meistern. Im Besonderen war dies eine Führungsaufgabe, an der unsere Einrichtungsleitungen gewachsen sind. Durch zeitnahe, gemeinsame Absprachen im Kita-Leitungsteam sicherten wir ein einheitliches Vorgehen, verlässliche und verbindliche Orientierungen und ein stabiles Umsetzen aktueller landesweiter bzw. landkreisspezifischer Regelungen im Rahmen der Corona- Kindertagesförderungsverordnung, Corona-KiföVO M-V.
Die Finanzierungsgrundlage unserer Kindertagesstätten über die Betreuungsentgelte blieb in der Pandemie erhalten, so dass wir im Allgemeinen durch eine stabile Auslastung diese sichern konnten und positive Ergebnisse erzielten.
Die Kita „Forschergeist“ im KIBIZ in Parchim, die wir bis Frühjahr 2023 fertig stellen wollen, wurde in 2021 in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Brenncke mit einer Kapazität von 42 Krippenkindern und 64 Kindergartenkindern und einer Investitionssumme von 5,2, Mill. € geplant und auf den Weg gebracht. Mit dem Baubeginn wird Anfang 2022 gerechnet. Das Grundstück von 1.705 m² haben wir käuflich erworben.
Im Rahmen des Ersatzneubaus der Kita „Kinderland“ in Parchim auf dem derzeitigen Gelände wurde im Mai 2021 der erste Bauabschnitt fertig gestellt und die Kinder sowie das Team sind in diese neuen Räumlichkeiten eingezogen. Hier planen wir mit Fertigstellung mit einer Investitionssumme von 9.200 TEUR, davon 2.000 TEUR Fördermittel des EFRE-Fonds und 192 TEUR Mittel für den Ausbau von Kindertagesstätten. Mit einer angestrebten Kapazität von 54 Krippenkinder und 135 Kindergartenkinder werden wir die Gesamtkapazität um 6 Kinder erhöhen. Das Grundstück wird auf der Grundlage eines Erbbaupachtvertrages mit der Stadt Parchim genutzt. Die Fertigstellung wird zum 01.05.2022 erfolgen.
Die Kita-Küchen in Parchim, Lübz und Banzkow konnten durch die geringen Einnahmen in Phasen der Notbetreuung und Kita-Schließungen aufgrund der Coronapandemie nicht an die guten wirtschaftlichen Ergebnisse der letzten Jahre anschließen. Dennoch konnten wir durch Gewinnung neuer Kunden unseren Umsatz erhöhen, wie in Sternberg durch die Essenversorgung der Kita Sonnenschein und des Hortes und in Banzkow durch die Versorgung von Tagespflegen in der Umgebung.
In allen Kitas, außer in der Kita „Neddelrad Spatzen“ in Banzkow konnten wir im Durchschnitt den Personalbedarf decken. Insbesondere in Parchim haben uns zahlreiche Bewerbungen die Personalsuche leicht gemacht.
In den Leistungs- und Entgeltverhandlungen in 2021 ist es uns gelungen, zahlreiche Investitionen und Kosten geltend zu machen und die Refinanzierung unsere tariflichen Erhöhungen vollumfänglich zu sichern. Dennoch wurden Kosten insbesondere an Fortbildungen und Investitionen, die pandemiebedingt nicht umzusetzen waren, rückgerechnet. Es ist vermehrt der Kostendruck des Trägers der öffentlichen Jugendhilfe in den Verhandlungen spürbar gewesen, der unserem qualitativen Anspruch an pädagogischer Leistung sowie qualitativer Investition entgegenwirkte.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Siggelkow durfte sich die Kita „Siggelkower Moosterzwerge“ über zusätzliche Räume sowie eine Sanierung der Fassade und eines Wintergartens im Eingangsbereich freuen.
Kapazitäten/Auslastungen der Kitas in 2021
KK = Kinderkrippe, KG = Kindergarten, HO = Hort; Σ = gesamt
Kita | Kapazität | Gemeldete Kinder |
| KK | KG | HO | Σ | KK | KG | HO | Σ |
Banzkow | 48 | 85 | 50 | 183,00 | 40,63 | 85,5 | 46,23 | 172,35 |
Siggelkow | 21 | 40 | -- | 61,00 | 17,16 | 40,00 | 0,00 | 57,15 |
Sternberg | 15 | 50 | --- | 65,00 | 12,25 | 46,58 | 0,00 | 56,55 |
Lübz | 48 | 114 | --- | 162,00 | 43,88 | 102,5 | 0,00 | 146,36 |
Parchim Südstadtkita | 20 | 28 | 3 | 51 | 17,14 | 29,05 | 2,6 | 48,88 |
Parchim Kinderland | 48 | 135 | --- | 183,00 | 38,04 | 133,7 | 0,00 | 171,73 |
| | | | | | | | |
Jugendhilfeverbund
Nach wie vor sind die Finanzierungsgrundlage und die Abhängigkeit von lediglich einem Kunden – den kommunalen Jugendämtern - mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko verbunden. Auch in den Entgeltverhandlungen für 2021 spielte der Grad der Auslastung eine große Rolle und es war zu erkennen, dass der Verhandlungspartner auf Seiten des Landkreises wenig Spielraum hatte uns als Träger entgegenzukommen. Unsere Argumente hatten demzufolge wenig Auswirkung. Die Praxis hat uns gezeigt, dass wir in der Folge, trotz guter Auslastungszahlen, nicht mehr genügend finanziellen Spielraum haben, um selbst natürliche Belegungsschwankungen wirtschaftlich auszugleichen. In den Entgeltverhandlungen 2021 für 2022 zeigte sich der Landkreis kompromissbereiter bezüglich der Auslastungsgrenzen. Es wird aber weiterhin ein wichtiges Thema bleiben.
Im Wirtschaftsjahr 2021 stellten sich für den Jugendhilfeverbund folgende Aufgaben und Herausforderungen:
- Überprüfung und Weiterentwicklung der fachlichen Angebotsstruktur
- Personalentwicklung und personelle Absicherung der fachlichen Angebote
- Veränderung in der Leitungsstruktur
- Einführung einer neuen Software zur Arbeitszeiterfassung
- Bauliche Sanierungen und Zustand bestehender Immobilien / Standorte
- Auswirkungen der Pandemie
- Finanzierung Schulsozialarbeit
Die Überprüfung und Weiterentwicklung der fachlichen Angebotsstruktur ist ein permanenter Prozess und fester Bestandteil der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung im Fachbereich Jugendhilfe.
So stellten wir in der Evaluierung der Angebote und der damit verbundenen Nachfragesituation folgendes fest:
- Im ambulanten Bereich hat die kontinuierliche Weiterbildung, die konsequente Reflektion der Arbeit und der damit verbundenen innovativen Settingentwicklung eine weiterhin sehr gute Nachfrage und Auslastung sichergestellt. Unsere ambulanten Hilfen zur Erziehung haben im Gebiet des Altkreises Parchim einen sehr hohen professionellen Stellenwert.
- In den stationären Hilfen zur Erziehung hat sich unsere konsequente Fokussierung auf die professionalisierte Elternarbeit und den damit verbundenen höheren Fachpersonalschlüssel ausgezahlt, so dass wir auch die ehemals heilpädagogische Wohngruppe in Brüel entsprechend konzeptionell verändert haben.
- In unseren Therapeutischen Wohngruppen in Plau zeigte sich sehr deutlich, wie sehr die Aufrechterhaltung der mit dem Landkreis vereinbarten Leistungsbeschreibung für besonders herausfordernde Kinder und Jugendlichen von einer stabilen und hoch engagierten Personalstruktur abhängt. Krankheitsbedingte Personalausfälle und Veränderungen beim Fachpersonal (Sozialpädagogin) konnten nur durch hohe Einsatzbereitschaft und Kreativität gelöst werden.
Die Personalentwicklung und die damit verbundene Absicherung der bestehenden Angebote ist nach wie vor einer unserer größten Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. So zeigten sich nach dem ersten Pandemie-Jahr, wo alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein außergewöhnliches Engagement zeigten, Erschöpfungen und auch verstärkt eigene oder in der Familie auftretende Covid-Infektionen, die zu Arbeitsunfähigkeiten führten und damit bestand immer die Gefahr von partiellen Überlastungen in den einzelnen Arbeitsbereichen.
Durch veränderte Bedarfe seitens des Jugendamtes, wie zum Beispiel eine Erhöhung des Bedarfes an ambulanten Hilfen zur Erziehung in Sternberg, eine Erhöhung der Kapazitäten in der Erziehungsberatung aber auch der Wunsch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verkürzt arbeiten zu dürfen, waren von einer erhöhten logistischen Steuerung des vorhandenen Personals gekennzeichnet. Die Absicherung der Betriebsratsarbeit des Betriebsratsvorsitzenden hatte ebenfalls eine Reduzierung der Arbeitszeit und damit verbundenen Einnahmeverlusten im ambulanten Bereich zur Folge. Die Akquise von geeignetem Personal war sehr kostenintensiv und nicht immer erfolgreich, so dass wir innerbetrieblich mit Umstrukturierungen arbeiten mussten. Es ist dadurch nicht immer vollumfänglich gelungen, den Bedarfen des Jugendamtes gerecht zu werden.
In der Leitungsstruktur mussten wir Veränderungen vornehmen, da ein Einrichtungsleiter in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Im Prozess der Personalentwicklung wurde eine von uns selbst ausgebildete Mitarbeiterin, die mit entsprechendem Erfahrungshintergrund der Tätigkeit im Jugendhilfeverbund, als leitende Sozialpädagogin für den stationären Bereich in Brüel und Crivitz eingesetzt.
Im Jahr 2021 haben wir die Vorbereitung zur Umsetzung der Arbeitszeiterfassung über unser Programm MyJugendhilfe erfolgreich forciert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden geschult und die Vernetzung mit der Lohnbuchhaltung konnte bis zum Jahresende realisiert werden. Der Prozess ist noch nicht fehlerfrei und wird im Jahr 2022 fortgesetzt.
Eine große Herausforderung war die Sanierung der Einrichtung im Ziegeleiweg in Plau am See. Ursprünglich sollte die Sanierung bereits im Jahr 2020 erfolgen, was durch den Lockdown in der Pandemie nicht möglich war. Dadurch traten weiterhin Schäden und Havarien an der Wasserleitung auf, was zu erheblichen Reparaturen und Aufwand für Schadensbeseitigungen führte.
Mitte März 2021 erfolgte dann für sechs Wochen die bauliche Sanierung der Plauer Einrichtung. Dafür mussten zwei Wohngruppen mit insgesamt 15 Kindern, eine Tagesgruppe mit acht Kindern sowie das gesamte Betreuungs-, Leitungs-, Fach-, und Verwaltungspersonal umziehen. Die Aufträge, die sich aus den Leistungsbeschreibungen und den Hilfeplänen ergaben, mussten auch unter diesen Umständen vollumfänglich erfüllt werden. Die Einrichtung zog für sechs Wochen in die Jugendherberge in Plau am See. Es war ein notwendiger Kompromiss für alle, was unter anderem auch mit ungeplanten zusätzlichen Kosten einherging. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten erschwerte Arbeitsbedingungen, die Kinder mussten ihre gewohnte und für sie als enorm wichtig empfundene schützende Umgebung verlassen und die Leitung und Verwaltung hatte eine logistische Herkulesaufgabe zu lösen. Gleichzeitig waren immer noch die Einschränkungen der Pandemie gültig, so dass auch unter diesen Bedingungen das Home-Schooling und die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten zur Herkunftsfamilie bewältigt werden mussten.
Weiterhin wurde mit der Sanierung der alten Kita in Sternberg, Am Berge 1 begonnen. Damit konnten im Januar 2022 die ambulanten Hilfen zur Erziehung bessere räumliche Arbeitsbedingungen in Anspruch nehmen. Gleichzeitig konnten damit zeitgemäße Arbeitsbedingungen für den Leitungs- und Verwaltungsbereich des stationären Bereichs für Brüel und Crivitz zur Verfügung gestellt werden.
Das Gebäude der Einrichtung in Brüel ist inzwischen sanierungsbedürftig. Der Aufwand dafür ist sehr hoch und die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben. Die Wohngruppe in Crivitz ist ein Mietobjekt, dass quantitativ nicht mehr für eine moderne Wohngruppe ausreichend ist. Es ist fachlich und logistisch sinnvoller zwei Wohngruppen in einem Gebäude unterzubringen. Der Bedarf im Sozialraum Crivitz mit der Nähe zu Schwerin ist gegeben.
Eine neue Immobilie ist zur Absicherung und Weiterführung der stationären Hilfe zur Erziehung in diesem Sozialraum notwendig. Bisher konnte für diese Situation noch keine Lösung gefunden werden.
Die Auswirkungen der Pandemie waren und sind weiterhin präsent und neben finanziellen Mehrbelastungen auch in der Netzwerkarbeit spürbar. So sind 2021 nach wie vor die Behörden weniger präsent und erreichbar gewesen. Hilfeplanverfahren konnten seitens des Jugendamtes nicht immer kontinuierlich geführt werden, da Helferkonferenzen oft nur eingeschränkt und ohne persönlichen Kontakt stattfanden.
Die Wahrnehmung von Hilfebedarfen war und ist durch die Bedingungen der Pandemie eingeschränkt, was auch teilweise Auswirkungen auf die Nachfrage in den Hilfen zur Erziehung hatte und damit auf die Auslastung einzelner Angebote.
Das Ziel, 2021 wieder ein positives Betriebsergebnis im Bereich zu realisieren, konnte nicht erreicht werden. Der Fachbereich Jugendhilfe hat das Jahr 2021 insgesamt mit einem Ergebnis in Höhe von -14 TEUR (Vorjahr 127 TEUR) abgeschlossen. In diesem Ergebnis sind Rückstellungen für im Jahr 2022 gezahlte Corona-Prämien in Höhe von 15 TEUR enthalten, die zum Zeitpunkt der Entgeltverhandlung nicht bekannt waren und somit nicht über die Entgelte refinanziert werden konnten. Ohne diese außergewöhnlichen Kosten hätte der Fachbereich Jungendhilfe ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht.
Auslastung 2020:
KJWG Parchim | 98,02 von 98,5 % Soll |
Therapeutische Wohngruppen Plau | 93,75 von 97,00 % Soll |
Wohngruppe Brüel | 99,7 von 97 % Soll |
Wohngruppe Crivitz | 96,09 von 97 % Soll |
Tagesgruppe Parchim | 98,44 von 99 % Soll |
Tagesgruppe Plau | 99,49 von 99 % Soll |
Der Bereich Erziehungsberatung hat im Jahr 2021 eine Auslastung von 120 % erbracht, worauf im Jahr 2022 weitere 1,5 Vollkräfte bewilligt wurden.
Schwangerschaftskonfliktberatung
Das letzte Jahr war wieder ein besonderes Jahr, auch für die Schwangerschaftsberatung. Im Jahr 2021 war unsere Beratungsstelle trotz zeitweiligem Lockdown an keinem Tag geschlossen. Die DRK Schwangerschaftsberatung hat die Schwangeren & Ratsuchenden im vergangenen Jahr vollumfänglich in gewohnter Weise unterstützt und begleitet. Der Beratungszugang wurde daher wie bereits im Vorjahr durch entsprechende Hygiene- und Schutzkonzepte angepasst.
Im Jahr 2021 fanden 276 Beratungsgespräche mit 363 Ratsuchenden nach §§ 2 und 2a SchKG sowie §§ 5 bis 7 SchKG i.V. mit §§ 218a und 219 StGB statt. Daraus ableitend ist eine leicht steigende Tendenz an Beratungsbedarf erkennbar.
Unsere DRK Schwangerschaftsberatung war durchgängig und ohne Einschränkungen in Präsenz und wenn gewünscht auch online für Schwangere und deren Familien in Beratung da. Ein breiter Fächer an vielfältiger Beratungsarbeit galt es auch im Jahr 2021 zu bedienen. Angefangen von allgemeiner psychosozialer Beratung, Beratung zu Anonymer Geburt bzw. Vertraulicher Geburt weiter über Beratung vor, während und nach der Pränatal-Diagnostik, bis hin zu postnataler Beratung oder Beratung für eine Eltern-Kind-Kur. Unsere Schwangerschaftsberatungsstelle ist ein starker Partner für Betroffene, wenn es darum geht kompetente Hilfe rund um das Thema Schwangerschaft zu erhalten.
Vernetzung und Kooperation sind wesentliche Ressourcen und Qualitätsmerkmale unserer Beratungsstelle. Jetzt und künftig kommt es vor allem darauf an, das Beratungsangebot zu sichern und über Kooperation bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Zur Sicherung interdisziplinärer Zusammenarbeit, fachlicher Abstimmung, Vernetzung und Integration arbeitsteiliger Dienste, war die Kooperation mit den verschiedenen Institutionen und ihren Schlüsselpersonen sinnvoll und gewinnbringend. Ausgehend von den „Schnittstellen“ bei Schwangerschaft/Mutterschaft entstand eine enge Kooperation mit allem Netzwerkpartnern. Dieses Netzwerk wiederum stellte in Zeiten von Corona seine gute Tragfähigkeit unter Beweis. Auch ohne direkten Livekontakt gelang es wichtige Absprachen zu tätigen, um Ratsuchenden umfassend zu helfen.
Seit dem 01.01.2016 sind wir im Rahmen der „Frühen Hilfen“ der regionale Ansprechpartner für das Territorium Sternberg/Crivitz (FIN-Regional Nord) und bieten den Bedürftigen unsere „Lotsenfunktion“ an. Eingebunden in dieses Familien-Informations-Netzwerk ist die Schwangerschaftsberatungsstelle ein wichtiger Baustein in unserem Landkreis, um ein flächendeckendes Angebot für die Region Nord zu sichern.
Auf Grund der Coronasituation, speziell in unserem Landkreis, konnten etliche fest geplante sexualpädagogische Gruppenangebote nicht stattfinden. Das Thema „Aufklärung“ steht in der 4. Klasse erstmals im Lehrplan. Die langen Schulschließungen im Jahr 2021 führten dazu, dass nur 6 sexualpädagogische Gruppenveranstaltungen in dieser Altersklasse durchgeführt werden konnten. Die Gruppenveranstaltungen im Rahmen der sexuellen Gesundheit in der Oberstufe fielen sogar komplett dem Homeschooling zum Opfer. Nicht alle ausgefallenen Veranstaltungen können nach der Coronapandemie nachgeholt werden, da das Klientel dann schlicht weg herausgewachsen ist. Das bedeutet einen großen Verlust ihres Wissenspiegels.
In ambulanten und stationären Einrichtungen der Jugendhilfe haben wir auf Anforderung bzw. bei aktuellen Anlässen Einzelberatungen vor Ort oder in unserer Beratungsstelle mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. In diesem Segment ist wiederum eine Bedarfsanfrage von 13 individuellen Einzelberatungen im Jahr 2021 zur sexuellen Gesundheit entsprochen worden.
Das Elternpraktikum „Babybedenkzeit“ wird von uns seit nunmehr 19 Jahren angeboten. Das Interesse von Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen nach praxisnahen Präventionsangeboten, die professionell vorbereitet, begleitet und ausgewertet werden, ist ungebrochen hoch. Im Jahr 2021 führten wir 11 Babybedenkzeit-Seminare und Elternpraktika mit 61 Teilnehmern durch.
Im Wirtschaftsjahr 2021 wurden durch den Kreisverband Parchim e.V. Eigenmittel in Höhe von 19 TEUR (Vorjahr 7 TEUR) für den Aufgabenbereich Schwangerschaftskonfliktberatung verwendet.
Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit hat sich qualitativ in unserem Hilfenetzwerk etabliert und ist hierbei ein wichtiger Teil der regionalen Hilfestruktur für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Die Schwierigkeiten liegen hier nicht in der Arbeit der Schulsozialarbeiter, sondern in der gegenwärtigen und künftigen Finanzierung.
Die Schulsozialarbeit wie auch die Schwangerschaftskonfliktberatung ist von vornherein nicht komplett ausfinanziert und wird durch unseren Kreisverband mitfinanziert, damit das sehr hilfreiche und notwendige Angebot als Teil der regionalen Hilfestruktur den Menschen der Region weiterhin zur Verfügung stehen kann.
2021 ist es endlich nach langen Verhandlungen mit dem Landkreis gelungen, eine bessere Finanzierung für die Schulsozialarbeit zu erreichen. Damit ist es jetzt möglich die Schulsozialarbeit mit Fach- und Verwaltungspersonal zu unterstützen. Im Bereich der SSA konnten 2021 alle 7 Planstellen besetzt werden.
Im Wirtschaftsjahr 2021 wurden durch den Kreisverband Parchim e.V. Eigenmittel in Höhe von 18 TEUR (Vorjahr 17 TEUR) für den Aufgabenbereich Schulsozialarbeit verwendet.
Pflege, Senioren, Soziale Dienste
Der Fortlauf der organisatorischen Zusammenführung der beiden vollstationären Anlagen (Seniorenzentrum und Pflegeheim) zu einer einheitlichen Leistungserbringung geht stetig voran. Die seit Veränderung der Struktur im Geschäftsbereich Pflege und Senioren sukzessive neu gesetzten strukturellen, inhaltlichen und organisatorischen Leitansätze tragen Früchte, so dass die Zusammenarbeit langsam, aber stetig zu einem häuserübergreifenden Denken im vollstationären Bereich führt und darüber hinaus die Verflechtung des Bereiches insgesamt und Synergien zwischen den einzelnen Einrichtungen erschlossen werden konnten.
Das Jahr 2021 war erneut maßgeblich durch die Einflüsse und Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst. Der Beginn des Jahres 2021 war durch Ausbruchsgeschehen in beiden Einrichtungen geprägt. Primärer Bestandteil unserer Arbeit war dabei der Schutz der Bewohner und die Aufrechterhaltung der betrieblichen Abläufe unter pandemischen Bedingungen.
Die Anforderungen an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in allen Bereich (Pflege und Betreuung, Hauswirtschaft, Technik, Küche und Verwaltung) eine adäquate Versorgung zu gewährleisten und stets professionell und offen den Angehörigen gegenüber zu sein und zu bleiben, brachte alle an Ihre Grenzen. Diese Situation zeigte jedoch auch, dass der Zusammenhalt gerade in dieser anspruchsvollen Zeit absolut gegeben war.
Der Krankenstand der Mitarbeiter in der Einrichtung hielt sich auf dem Niveau des Vorjahres, hinzu kamen allerdings zahlreiche Ausfälle durch Quarantänen von Mitarbeitern.
Eine Prüfung durch den MDK erfolgte im Pflegeheim im Juni 2021. Eine Prüfung der Heimaufsicht erfolgte aufgrund der pandemischen Lage nicht. Die Versorgung der Bewohner konnte trotz der bestehenden Situation somit nachweislich auf einem sehr hohen qualitativen Niveau gehalten werden. Die Auslastung der Einrichtungen konnte trotz der zu berücksichtigenden Sterbefälle sowie der Tatsache, dass in den Zeiten, in denen durch Infektionsgeschehen keine Aufnahmen möglich waren, auf einem Jahrs-Durchschnittsniveau von 91,3% Prozent gehalten werden.
Nach beendetem Infektionsgeschehen, wurde im März 2021 mit der Sanierung des Wohnbereich 3 im Seniorenzentrum begonnen. Es erfolgte die komplette Renovierung aller Bewohnerzimmer, die Sanierung der Bäder, die Erneuerung des Fußbodenbelags, aller Leuchtmittel, die Neuanschaffung der Wohnbereichsküche, sowie aller Gardinen und Vorhänge. Weiterhin wurden alle Fenster überarbeitet, abgedichtet und neue Türen eingesetzt. Nach zweieinhalb Monaten konnte der Wohnbereich wiedereröffnet werden.
Im Oktober 2021 wurde nach einem Wasserschaden mit der Kernsanierung der Küche sowie der Verwaltungsräume im Seniorenzentrum begonnen. Der Küchenbetrieb wurde eingestellt, bzw. die Mittagsversorgung anderweitig durch externe Dritte organisiert. Bis zum Jahresende wurde der komplette Bodenaufbau entfernt, Storm-, Gas- und Wasserinstallationen erneuert und Abflusssysteme ausgetauscht. Weiterhin erfolgte der Bodenwiederaufbau bis zum fertigen Estrich.
Grundsätzlich wurden neben der Bewältigung der Situation dennoch Qualitätsrichtlinien weiterführend evaluiert, Strukturen überprüft und fortlaufend zur Verbesserung aller Prozesse angepasst. Weiterbildungsangebote an die Mitarbeiter konnten nur angepasst an die Verordnungen durchgeführt werden. Hierbei wurde unterstützend ein digitales Weiterbildungssystem genutzt.
Durch die konsequente Umsetzung der Hygienemaßnahmen und Empfehlungen des RKI, ist es uns bis zum Ende des Jahres gelungen keine weiteren Ausbruchsgeschehen in den Einrichtungen zu verzeichnen.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie stellte auch im teilstationären Bereich die Arbeit und die Betreuung der Tagesgäste in den Tagespflegen vor enorme Herausforderungen. Im Frühjahr 2021 hatte die Tagespflege Sternberg für einen Monat geschlossen, da aufgrund einer äußerst geringen Auslastung in der Tagespflege eine Aufrechterhaltung des Angebotes nicht zielführend war. Dadurch konnten massive Personalengpässe im vollstationären Bereich sowie in der Sozialstation Sternberg kompensiert werden.
30 % der unter Vertrag stehenden Gäste in der Tagespflege Sternberg verstarben im Zeitraum von Dezember 2020- März 2021. Zudem lagen zu diesem Zeitpunkt keine neuen Anträge und Anfragen vor. Die Belegung der Tagespflege war somit nur bei max. 50 %. Die verbliebenen Gäste und Angehörigen hatten auch weiterhin vermehrt Bedenken, ihre Zeit in Gemeinschaft zu verbringen. Erst im Verlauf des Jahres erlangte die Tagespflege Sternberg wieder eine durchschnittliche Auslastung von 74 %.
Beide Tagespflegen hielten sich an die sich regelmäßig ändernden Auflagen und Verordnungen und die auferlegten Testpflichten. Das Testen der täglich zu betreuenden Gäste stellte dabei für die Pflegefachkräfte eine enorme zusätzliche Belastung im Arbeitsalltag dar. Im Jahr 2021 konnte dennoch ein aktives Ausbruchsgeschehen in beiden Tagespflegen verhindert werden.
Die Auslastung der Tagespflege Sternberg stieg von 66,3 % im Jahr 2020, auf 70,2 % in 2021. Die Auslastung der Tagespflege Parchim stieg von 60,7 % im Jahr 2020, auf 78,6 % in 2021.
Im Jahr 2021 fand in der Tagespflege Sternberg keine Qualitätsprüfung statt.
In der Tagespflege Parchim fand eine Qualitätsprüfung im letzten Drittel des Jahres statt. Die Prüfung wurde mit sehr guten Prüfergebnissen bewertet.
Ambulante Pflege / Sozialstationen
Sozialstation Parchim
Das Jahr 2021 startete für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Durchbruch des Corona-Virus beim versorgten Klientel und den mit der Pandemie verbundenen Veränderungen, Auswirklungen, Auflagen, Gesetzen und Infektionsgeschehen zu einem Jahr mit besonderen Herausforderungen und Durchhaltevermögen. Von einem aktiven Geschehen war die Sozialstation Parchim nicht betroffen, so konnten Mitarbeiter bei Personalmangel, bei Ausbruchsgeschehen, bspw. in der Sozialstation Sternberg aufhelfen.
Die Station Parchim versorgte im Berichtsjahr durchschnittlich 155 Klienten mit insgesamt 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr. Durch den stetigen Leistungsausbau aus unserem bestehenden Leistungskatalog konnte auch im Jahr 2021 ein Umsatz erzielt werden.
Banzkow
Zu Beginn des Jahres wurde der Bereich Banzkow durch die Mitarbeiter der Sozialstation Parchim versorgt, ohne festes Team. Im Herbst 2021 konnte ein neues „Pflegeteam Banzkow“ zusammengestellt werden. Diese Konstanz wirkte sich äußerst positiv auf die Klienten des Betreuten Wohnens aus. Durch die neue Gestaltung und Durchführung eines abwechslungsreichen Angebotes und den Ausbau unserer pflegerischen Leistungen ist es gelungen die Zahl des Klienten kontinuierlich zu steigern, ebenso in unmittelbarer Umgebung Klienten zu gewinnen.
SAPV
Im ersten Halbjahr 2021 versorgte das Palliativpflegeteam mit insgesamt vier Mitarbeitern das Kreisgebiet Parchim. Im zweiten Halbjahr schrumpfte das Team auf 2 Mitarbeiter. Um perspektivisch weiterhin eine adäquate Versorgung der Klienten zu gewährleisten, wurden zwei Mitarbeiter der Sozialstation Parchim in die Palliativ Care Ausbildung geschickt.
Das Palliativpflegeteam versorgte im Jahr 2021 durchschnittlich 35 bis 40 Klienten.
Sozialstation Sternberg
Zu Jahresbeginn war die Sozialstation Sternberg von einem massiven Corona- Ausbruchsgeschehen betroffen, Mitarbeiter sowie Klienten. Im ersten Quartal verstarben 20% der betroffenen Klienten an oder mit COVID 19. Bis auf vier Mitarbeiter infizierte sich trotz aller Schutzvorkehrungen fast das gesamte Team. Nur durch den Einsatz von Mitarbeitern der Sozialstation Parchim und der Tagepflege Sternberg/ Parchim konnten wir den Betrieb und die Versorgung der Klienten mit notwendigsten pflegerischen und medizinischen Leistungen in der Sozialstation Sternberg im 1. Quartal aufrechterhalten.
Mit der Corona- Pandemie stiegen die Anforderungen an Pflege und Verwaltung, die zusätzlichen Aufgabenfelder. Anpassungen und Umsetzung der Maßnahmen / Verordnungen sowie die Organisation, die hierfür notwendig waren, prägten den Alltag aller Mitarbeiter deutlich.
Trotz der massiven Einschnitte im 1. Quartal, versorgte die Sozialstation im Jahr 2021 durchschnittlich 103 Klienten mit 8 Pflegefachkräften sowie 8 Pflegekräften und konnte somit auch in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung erzielen.
Für einen für Anfang 2022 geplanten Umzug der SST begannen die Vorbereitungen, Planungen sowie die erforderlichen Umbaumaßnahmen bereits im Spätsommer 2021.
Sozialstation Lübz
Die Sozialstation Lübz konnte am 02.01.2021 ihr 30-jähriges Bestehen feiern. Wegen der dort geltenden strengen Corona Regeln musste die geplante Feier leider abgesagt werden. Ebenfalls in 2021 konnten auch 4 Kolleginnen ihr 30-jähriges Dienstjubiläum begehen.
Im Berichtsjahr arbeiteten in der Sozialstation insgesamt 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 14 Pflegefachkräfte und 23 Pflegekräfte. 2 Pflegekräfte befinden sich noch in der berufsbegleitenden Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin. Durchschnittlich wurden durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ca. 150 Patienten in 2021 betreut.
Eine Prüfung durch den MDK erfolgte aufgrund der pandemischen Lage im Jahr 2021 in der Sozialstation nicht.
Seit Jahresbeginn waren alle Pflegefachkräfte zusätzlich mit der Durchführung von verpflichtenden Schnelltests entsprechend dem aktuell geltenden Testkonzept beschäftigt. Es wurden im Jahr 2021 8055 Schnelltest durch die Sozialstation durchgeführt.
Alle zusätzlichen Aufgaben wurden sehr gut gemeistert, es wurde gut organisiert und überlegt an die Dinge herangegangen, Abläufe angepasst, Maßnahmen verschärft und dennoch versucht, etwas „Normalität“ zu erhalten. Erst zum Jahresende 2021 erreichten auch die Sozialstation die ersten leichten Corona-Fälle bei Mitarbeitern, die mit Quarantäne Maßnahmen verbunden waren.
Der Krankenstand war in 2021, anders als in 2020 auf einem hohen Niveau aber Ausfälle von Mitarbeitern durch Kita –und Schulschließungen waren die Ausnahme. Es war zu keiner Zeit nötig, Aufträge oder vertraglich vereinbarte Leistungen bei Patienten abzusagen. Die Patientenversorgung war zu jeder Zeit mit eigenem Personal sichergestellt.
Seniorenwohnanlagen (SWA)
Die Wohnungen in den Seniorenwohnanlagen waren in 2021 nahezu durchgängig vollständig vermietet. In der Demenz-WG war gar kein Leerstand zu verzeichnen.
Auch das Jahr 2021 begann wie erwartet mit den Einschränkungen durch die Corona Pandemie. Die Betreuungsangebote innerhalb der SWA waren weiterhin stark eingeschränkt. Die Angebote wurden ständig den aktuellen Verordnungen und Vorgaben angepasst.
Die Mittagsverpflegung erfolgte in mehreren Gruppen nach Festlegung bestimmter Personenzahlen für Zusammenkünfte, über zeitweiser Einstellung des gemeinschaftlichen Mittagessens, hin zur Belieferung des Mittagessens der Mieter an deren Wohnung und wieder zurück.
Leider wurden die Gruppenbetreuungsangebote durch die Neuregelungen und der aktuellen Landesverordnungen im Laufe des Jahres immer wieder geändert und angeglichen. Der Fokus der Betreuungsangebote lag auf der Einzelbetreuung und wurde entsprechend umgesetzt um den geltenden Regelungen sowie dem Bedürfnis unserer Bewohner nach Teilhabe zu entsprechen.
Im Sommer konnten unter Berücksichtigung verringerter Teilnehmerzahlen im Freien teilweise Veranstaltungen organisiert werden. Teilweise mussten diese aber auch abgesagt werden.
Die Demenz-WG wurde im Rahmen der Corona bedingten, notwendigen Anpassungen zeitweise komplett für Besucher gesperrt. Erforderliche Reparaturen, Wartungen und Prüfungen, die nicht verschoben werden konnten, wurden jedoch ausgeführt.
Die strengen Besucherregelungen und Schutzmaßnahmen sowie der erhöhte Arbeitsaufwand verursachten weiterhin zusätzliche Kosten. Durch enge Absprachen und die routinierten Aufgabenbereiche, wie die Kontrollen der Zugangsbeschränkungen, die Testungen des Personals und der Besucher sowie die vermehrte hygienische Reinigung der Gemeinschaftsflächen war die Zeit planbar und konnten durchgeführt werden.
Dem Sanierungsstau konnte konsequent, bspw. nach Auszug der Mieter, in den Seniorenwohnanlagen begegnet werden. Größtenteils wurden Böden ausgetauscht oder auch nach Erstbezug Wände begradigt, Risse beseitigt und Sanitär modernisiert.
Mit Beginn des Jahres 2021 nahm auch aufgrund der eindeutigen Zuordnung von Frau Hahn zum Hausnotruf die Nachfrage deutlich zu. 362 Hausnotrufteilnehmer wurden im Gebiet des Kreisverbandes abgesichert. Im gesamten Jahr wurden 81 Neuanschlüsse vorgenommen und nur 55 Verträge wurden wegen Wohnortwechsel bzw. Versterben gekündigt. Um den umfangreichen Service immer zeitnah erledigen zu können, wurde im Februar ein Pkw für den Hausnotruf angeschafft.
Die Hinterlegung der Schlüssel für den Zugang des Rettungspersonals zu den entsprechenden Räumlichkeiten wurde und wird fortlaufend auf Tresore umgestellt. So kann der Rettungsdienst hinsichtlich der administrativ zu erledigenden Aufgaben deutlich entlastet werden und Fahrten zur Wache, um den Schlüssel zu holen, vermieden werden.
Von April bis Anfang August 2021 wurde dem Hausnotruf der Status “ Präqualifizierter Hausnotruf“ verliehen. Dieses Zertifikat ist ein vom GKV zwingend erforderliches Kriterium, um die Zusammenarbeit mit den Pflegekassen zu gewährleisten.
Mit der Parchimer WOBAU konnte eine Kooperation vereinbart werden, um im Rahmen der Zusammenarbeit beider Seiten positive Effekte auf das Verbleiben der Senioren in Ihren Wohnungen sowie einem Verbleib in der Stadt Parchim zu erzielen. Andere Wohnungsgesellschaften sind gewillt, diesem Beispiel zu folgen und den HNR des Kreisverbandes in den altersfreundlichen Wohngebieten anzubieten.
Charity Shops Lübz und Parchim
Seniorenbüros
Charity-Shops
Die immer noch zu Beginn 2021 geschlossenen Charity-Shops litten in der Pandemie sehr. Trotz Umsatzeinbußen, welche durch Akquise von Fördermitteln oder Ausgleichsprogrammen nahezu kompensiert werden konnten und der Verlust vieler Ehrenamtlicher aus Selbstschutz wurden immer wieder Wege gefunden, für die Parchimer Bevölkerung zur Verfügung zu stehen. Dabei stellte sich das Personal auf Verkäufe am Telefon ein. Fast das gesamte Sortiment wurde Richtung Schaufenster und gläserne Eingangstür gerückt, stetig neu dekoriert und umgestaltet.
Diese Form war in Lübz mangels fehlender Präsentationsfläche leider nicht möglich. Die Kunden blieben weg. Auch mit Wiedereröffnung im Mai konnte sich der Lübzer Shop nicht mehr profilieren. Zu Ende September musste der Shop in Lübz deshalb leider geschlossen werden.
Seniorenbüro
Der Parchimer Charity Shop, der ebenfalls die Heimat des Seniorenbüros ist, konnte sich dank der treuen Kundschaft und des Ideenreichtums des Personals an den Umsatz der vergangenen Jahre herantasten. Das Jubiläum des 15 - jährigen Bestehens des DRK Charity-Shops in Parchim wurde in kleiner Runde an einem sonnigen Nachmittag im Juli unter freiem Himmel und unter Beachtung der hygienischen Vorschriften begangen.
Im September kehrten die Sportgruppen nach und nach wieder in den Sportraum zurück. Mit neuem Sportmaterial, aus einer für Senioren geförderten Maßnahme, begannen die zwar kleineren Gruppen unter Einhaltung der aktuellen Hygienevorschriften wieder mit ihrem Training.
Altkleidersammelbehälter
Nachdem sich 2020 die Entsorgung der Altkleider-Container problematisch gestaltete, übernahm die Leerung der ca. 60 Container im gesamten Gebiet des DRK Kreisverbandes ein Bremer Recycling- und Logistik-Unternehmen. 2021 wurden 163 Tonnen Altkleider gutgeschrieben.
Entwicklung der Tochtergesellschaften
DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH
Die bestehenden Verträge zwischen unserer Tochtergesellschaft und dem Landkreis blieben im Jahr 2021 unverändert. Die Zusammenarbeit mit dem Träger wurde ausgebaut und verläuft vertrauensvoll, konstruktiv und gut. Die Vorhalteleistungen haben sich im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Die Fahrzeugvorhaltung betrug in 2021 planmäßig somit 180.653 Stunden, die Personalvorhaltung betrug im selben Jahr 328.160 Stunden.
Unser Personal leistete im Jahr 2021 27.501 Einsätze im Rettungsdienst des Landkreises, wovon 3.495 Einsätze „Fehleinsätze“ (12,71 %) waren.
Am 31. Dezember 2021 waren 190 (Vorjahr: 194) hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 12 (Vorjahr: 16) geringfügig Beschäftigte und 33 (Vorjahr: 29) Auszubildende in der Gesellschaft beschäftigt. Anders als im Vorjahr war am 31. Dezember 2021 nur eine Bundesfreiwilligendienstleistende (BFD) jedoch keine Praktikanten beschäftigt. Acht Mitarbeiter*innen haben im zurückliegenden Jahr Elternzeit in Anspruch genommen. Zwei Mitarbeiter befanden sich am 31. Dezember 2021 in der passiven Phase der Altersteilzeit.
Im Jahr 2021 lagen wir mit Personalkosten für das nichtärztliche Einsatzpersonal von 36,66 € je Stunde vorgehaltenem Einsatzpersonal (Vorjahr: 35,61 €) immer noch im Landesdurchschnitt im landesweiten Vergleich der DRK Rettungsdienste. Unsere Personalkostenquote für das Jahr 2021 ist leicht auf 81,32% (Vorjahr 82,89%) gesunken. Die Kosten für Verwaltungspersonal – einschließlich aller Sach- und Nebenkosten und fremdvergebener Verwaltungs-dienstleistungen – betrugen in 2021 lediglich 2,55 € je Stunde vorgehaltenem Einsatzpersonal (Vorjahr: 2,82 €). Dies entspricht einem Anteil von 5,21% an den Gesamtkosten (Vorjahr: 5,86%).
Die DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH verfügt über eine angemessene Liquidität. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr 2021 zu jedem Zeitpunkt gegeben.
Die DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH blickt auf ein ereignisreiches und pandemiebedingt herausforderndes Geschäftsjahr zurück. Unter anderem hatte die Gesellschaft im letzten Jahr einige personelle Veränderungen zu verzeichnen. Ab dem 01.01.2021 hat Herr René Wächtler, als ehemaliger stellvertretender Geschäftsführer und Wachbereichsleiter sowie Controller, die Geschäftsführung der DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH übernommen. Frau Julia Schoch, als Qualitätsmanagementbeauftragte, hat zeitgleich seine Stellvertretung angetreten. Die bereits vorhandenen Strukturen der DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH wurden auch mit der neuen Geschäftsführung weiter ausgebaut und gefestigt.
Herr Dr. Liebenow trat zum 01.01.2021 die Ärztliche Leitung im Landkreis Ludwigslust-Parchim an. Von der, vom Beginn an, sehr guten Zusammenarbeit profitierte nicht nur die zentral durchgeführte Fort- und Weiterbildung, es wurden auch Bestückungslisten der Fahrzeuge und einige Prozesse gemeinsam angepasst.
Herr Volkmar Reiß übernahm als Nachfolger von Herrn Günter Kremer den Posten als Betriebsleiter des Eigenbetriebes Rettungsdienst im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Hier besteht ein unveränderter wichtiger Austausch zwischen der Geschäftsführung und der Eigenbetriebsleitung.
Auch im Jahr 2021 hielt die Covid-19-Pandemie an und stellte die Gesellschaft weiterhin vor eine Vielzahl neuer Aufgaben, dessen Tragweite noch immer nicht gänzlich abzuschätzen sind. Die dauerhafte Sicherstellung des Rettungsdienstes stand dabei zu jeder Zeit im Vordergrund. Verwaltungskräften, Führungs- sowie Funktionsträgern wurde weiterhin die Möglichkeit der mobilen Arbeit eingeräumt, um ein mögliches Ansteckungsrisiko und den damit verbundenen Personalausfall weitestgehend zu minimieren bzw. zu vermeiden. Die Abbildung einiger Prozesse (bspw. Dienstversammlungen, Schulungen) auf der digitalen Ebene, erwies sich, auch im letzten Jahr, von Vorteil.
Dennoch war das vergangene Jahr weiterhin von Lieferengpässen vertrauter und langjähriger Lieferanten, bis hin zu verhältnismäßig hohen Einkaufspreisen und langen Wartezeiten geprägt. Die durch die Bundesregierung veranlasste 3G-Regelung am Arbeitsplatz forderte einen hohen Bedarf an Schutzausrüstung und Disziplin unserer Angestellten. Dabei ist es der Gesellschaft jedoch gelungen, die Versorgung des gesamten Rettungsdienstes des Landkreises Ludwigslust-Parchim jederzeit sicherzustellen und die nachfolgenden „Wellen“ aufgrund der Corona-Pandemie hinsichtlich der Versorgung mit Verbrauchsmaterialien gut zu überstehen.
Das Rettungsdienstgesetz Mecklenburg-Vorpommern (RDG M-V) wurde novelliert und trat zum 1. Mai 2015 in Kraft. Neben zahlreichen positiven Veränderungen sind auch weiterhin neue Risiken für unsere Gesellschaft entstanden. Die bestehenden öffentlich-rechtlichen Verträge im Rettungsdienst werden voraussichtlich in ganz Mecklenburg-Vorpommern spätestens zehn Jahre, nach Inkrafttreten des neuen RDG M-V enden. Die im Frühjahr 2021 ins Leben gerufene Kampagne des DRK Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. „Wer rettet uns in Zukunft?“ zur Anpassung des Rettungsdienst Gesetztes brachte leider vorerst nicht den gewünschten Erfolg, um in der Politik ein Umdenken zu bewirken und den § 33 Abs. 2 des Rettungsdienstgesetzes M-V zu verändern und damit die Gültigkeit der bestehenden Verträge nicht auf 10 Jahre zu befristen.
Um die rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung unseres Landkreises gewährleisten zu können, muss die Vorhaltung der Rettungsmittel regelmäßig überprüft und an aktuelle Gegebenheiten angepasst werden. So kam es zu Beginn 2021 zu einer Vorhalteerweiterung eines Krankentransportwagens für die Sicherstellung der Covid-19-Patiententransporte am Wochenende. Weiter haben die Landkreise und kreisfreien Städte als zuständige Träger für den bodengebundenen Rettungsdienst entschieden, eine landesweite Überplanung durchzuführen. Diese zog sich über mehrere Jahre und wurde nun im letzten Jahr veröffentlicht.
Ein weiteres Risiko stellen die immer zu erwartenden Personalkostensteigerungen und der Fachkräftemangel, der sich teilweise schon jetzt und mittelfristig auch im Rettungsdienst auswirkt, dar.
Mit unserer Entscheidung für eine Tarifbindung und der Verhandlung eines Haustarifvertrages inkl. der an das Niveau im öffentlichen Dienst angepassten Eingruppierung der Beschäftigten, haben wir die ersten kleinen Schritte im Sinne einer nachhaltigen Sicherung unserer Leistungsfähigkeit und damit auch unserer Wettbewerbsfähigkeit inklusive der damit verbundenen Mitarbeiterzufriedenheit getan.
Dennoch musste die Gesellschaft im vergangenen Jahr den Wegfall des Tarifpartners verzeichnen. Auf der Suche nach einem neuen Tarifpartner, der das aktuelle Tarifwerk auch zukünftig unterstützt und vertritt, wurde mit dem Betriebsrat kurzfristig eine aktuelle Zwischenlösung über geltende Betriebsvereinbarungen geschaffen.
Längst ist der demographische Wandel in unserer Gesellschaft und vor allem in M-V nicht mehr die einzige Sorge, wenn wir über eine langfristige qualifizierte Deckung des Personalbedarfes im Rettungsdienst nachdenken. Durch frühzeitige Planung und überzeugende Verhandlungen konnte für die nächsten Jahre eine Förderung des Nachwuchses der Fachkräfte im Rettungsdienst und gleichzeitig die Finanzierung durch die Sozialversicherungsträger erreicht werden. Jährlich sollen in Zusammenarbeit mit der ASB Rettungsdienst gGmbH Südwestmecklenburg sowie der Ludwigslust-Parchimer Rettungsdienst gGmbH sechzehn neue Auszubildende in diesem Berufsbild mit ihrer Ausbildung beginnen dürfen. Dafür öffnet sich für die Gesellschaft die Möglichkeit, den zu erwartenden Fachkräftemangel durch Personal aus den eigenen Reihen, entgegenzuwirken und entsprechend zu kompensieren.
Den Wettbewerb um kompetente Mitarbeiter gilt es zukünftig noch stärker erfolgreich zu bewältigen und geeignete Maßnahmen zu initiieren. Dabei ist die zeitgemäße Bewerbung des eigenen Rettungsdienstbetriebes als Ausbildungsstelle, im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit bedeutsam. Diese Überlegungen wurden im Jahr 2021 konkretisiert und weiter ausgebaut, um aktiv am Markt teilnehmen und mitwirken zu können. Mit Fokus auf die Öffentlichkeitsarbeit und kompletter Überarbeitung der eigenen Homepage sowie der Präsenz auf den Social-Media-Kanälen, konnte die Gesellschaft ihre Reichweite noch weiter ausbauen und ihre Zielgruppe auch noch einmal auf einer anderen Ebene erreichen.
DRK Parchim Intensivverlegungsdienst Mecklenburg-Vorpommern gGmbH
Unsere Tochtergesellschaft hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen.
Auch für unsere Gesellschaft stellt die COVID-19-Pandemie eine besondere Herausforderung dar. Die Auswirkungen der Pandemie auf den Intensivtransport des Landes M-V haben sich anders entwickelt als zu Beginn der Pandemie gedacht. Auch in der dritten Welle waren die Intensivtransportsysteme in M-V durch verschobene Operationen und ausbleibende Intensivtransporte weit unterdurchschnittlich ausgelastet. Insgesamt haben sich die Leistungen unseres Systems mit 324 Intensivtransporten im Jahr 2021 (276 Transporte im Vorjahr) wieder stabilisiert. Ebenso sind die insgesamt gefahrenen und vergüteten Einsatzkilometer um 16 Prozent von 61 Tkm auf 71 Tkm wieder gestiegen.
Entsprechend der Leistungssteigerungen sind die Erträge aus Umsatzerlösen auch um insgesamt 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Infolge der Leistungssteigerungen, Veränderungen des Personalkonzeptes und in den Spitzen der Pandemie zusätzlich geleistete Rufbereitschaften sind die Gesamtpersonalkosten im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent gestiegen.
Die Leistungserbringung zur Durchführung bodengebundener Intensivtransporte durch die Gesellschaft erfolgt auf Grundlage des im Jahr 2015 neu geschaffenen Rettungsdienstgesetzes für das Land Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung mit der im Jahr 2016 erlassenen Rettungsdienstplanverordnung für das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Auf Basis voran genannter Bestimmungen wurde die bestehende Dienstleistungskonzession zur Durchführung von Intensivtransporten außerhalb des öffentlichen Rettungsdienstes unserer Gesellschaft bis zum 31. Dezember 2024 verlängert und muss im Laufe des Jahres 2024 neu beantragt werden.
Das Jahr 2021 stellte uns vor ähnliche Probleme wie im Vorjahr, der pandemiebedingte harte Lockdown zu Beginn des Jahres führte wieder zu einem starken Leistungseinbruch und damit verbundenem Umsatzrückgang. Parallel mussten wir die im Jahr 2020 ausgesetzte Ersatzbeschaffung unseres Intensivtransportfahrzeuges vorantreiben, was sich durch pandemiebedingte Lieferprobleme auf Seiten des Fahrzeugherstellers sehr schwierig gestaltete. Zwischenzeitlich ist das Basisfahrzeug geliefert und wird im Laufe des Jahres 2022 ausgebaut.
2022 stellt uns vor neue Herausforderungen, von Seiten des für den Rettungsdienst zuständigen Landesministeriums wird ein Projekt zur Durchführung eines Probebetriebes einer zusätzlichen Vorhaltung eines Intensivtransportsystems im Rahmen einer Rufbereitschaft verlang, um den möglichen Bedarf für eine solche Rufbereitschaft zu evaluieren. Die belastet unser Personal erheblich, da unser Personalkonzept für einen solchen Betrieb nicht ausgerichtet ist und dieses kurzfristig auch nicht angepasst werden kann und wird möglicherweise unsere primäre Leistungserbringung beeinträchtigen und zu Kostensteigerungen und Leistungsverlusten führen, die nicht kompensiert werden können.
DRK Betreibergesellschaft Pflege Sternberg gGmbH
Die tatsächliche strukturelle, inhaltliche und organisatorische Einbindung der Betreibergesellschaft in die Leistungserbringung des DRK Parchim wird unabhängig von der Rechtsform stetig weiter fortgeführt. Die Entwicklungen bzw. der Bericht über das Jahr 2020 ist deshalb dem Bericht des Seniorenzentrums gleichzusetzen (siehe Punkt 4.1).
Die durchschnittliche Auslastung konnte im Jahr 2021 trotz pandemischer Lage auf konstant hohem Niveau gehalten werden. Auch im Wirtschaftsjahr 2021 konnte die Gesellschaft mit einem positiven Ergebnis abschließen.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Vorgänge besonderer Bedeutung nach dem Ende des
Geschäftsjahres
Die COVID-19-Pandemie hält an und stellt weiterhin unseren Kreisverband vor eine Vielzahl von Herausforderungen.
Auch die nur schwer zu kalkulierenden Entwicklungen von Baupreisen/ Baumaterialien sind ein Thema, welches in Zuge von aktiven Bauprojektes eine Herausforderung ist.
Getragen von nicht nachvollziehbarem Leid ist der im Februar ausgebrochene Krieg zwischen Russland und der Ukraine, im Zuge dessen es zu einer enormen Flüchtlingswelle gekommen ist und Herausforderungen hinsichtlich der Versorgung Deutschlands mit Energieträgern und Nahrungsmittel auf uns zukommen.
Weiterhin wird uns der Geschäftsführer der Pflege Sternberg gGmbH zum 31.08.22 verlassen, was dazu führt diesen Posten zeitnah zu besetzen.
Darüber hinaus waren nach dem Ende des Geschäftsjahres keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung zu verzeichnen.
Voraussichtliche Entwicklung des Vereins
Krisen wie unter Punkt 6 benannt, sind immer auch eine Chance.
Eine Chance, dass wir nach den Krisen wieder zu mehr menschlichem, persönlichem und ökonomischem Wachstum kommen.
Uns bewusst sind, dass wir an der ein oder anderen Stelle mehr zusammenrücken müssen und uns besinnen, was wichtig ist.
Mit dieser Überzeugung gehen wir optimistisch von einem positiven Geschäftsergebnis für das Jahr 2022 aus.
Neben der zentralen Herausforderung, Menschen / Mitarbeiter*innen für uns zu gewinnen und in Folge an uns zu binden, sehen wir auch den Umgang dieser mit Ängsten und Sorgen, gerade mit dem Blick auf die Pandemie und dem Krieg in Europa als weitere Herausforderung.
Schwerpunkt im Jahr 2022 ist die Besetzung des Geschäftsführers Pflege und Senioren, um damit diesen Bereich weiterhin stabil fortzusetzen.
Im Jahr 2022 werden wir den Neubau der Kita in Parchim abschließen und den Neu- bau der Kita Forschergeist beginnen. Hier ist die Fertigstellung für März 2023 geplant.
Ebenso haben wir die Erweiterung unserer Angebote im Bereich Pflege und Senioren in Richtung Plau am See, Parchim und Crivitz fest im Blick. Für Parchim und Crivitz liegen bereits die ersten Entwürfe vor und die Bereitstellung geeigneter Grundstücke ist in Prüfung.
Die Weiterentwicklung und Anpassung unserer Tarifverträge und das Finden eines neuen Tarifpartners ist und bleibt zentrales Thema, auch 2022.
Das ist notwendig geworden, nachdem unser bestehender Tarifpartner die „DHV-die Berufsgewerkschaft e.V.“ im Juni 2021 ihre Tariffähigkeit verloren hat.
Der Wettbewerb um den Fach- und Führungskräftenachwuchs ist in vollem Gange und wir können diesem nur standhalten, wenn wir es verstehen, die Mitarbeiter*innen stärker einzubeziehen bzw. an uns zu binden.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen und zur Vermeidung möglicher Konflikte, ist die operative und strategische Weiterentwicklung der bestehenden Strukturen in unserer Organisation erforderlich. Dabei haben Wirtschaftlichkeit, hohe Kostendisziplin, Professionalisierung sowie effektive und effiziente Organisationsabläufe entsprechende Priorität.
Seit nunmehr über 150 Jahren halten wir uns als Deutsches Rotes Kreuz an Werte, deren gemeinsamer Nenner Menschlichkeit, Respekt und Würde sind – für uns, für andere, für Vielfalt und für die Zukunft. Wir alle leben diese Werte mit Leidenschaft, Entschlossenheit Haltung und Disziplin. Sie haben sich im Laufe der Zeit bewährt und sind entscheidend für unseren Erfolg.
Die hohen Anforderungen, die an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestellt werden, müssen und werden wir positiv begegnen, denn im Fokus unserer täglichen Arbeit steht immer das Wohl unserer Klienten. Wir sprechen von Klienten, Fällen oder Kunden, aber es sind immer die Menschen, die der Hilfe und Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedürfen.
Mit Blick auf unsere zukunftsweisenden Vorhaben, unseren Zielen und der großen Bereitschaft, sich den wachsenden Herausforderungen zu stellen, wird zusammenfassend und zuversichtlich eingeschätzt, dass der Kreisverband Parchim e.V. mit seinen Tochtergesellschaften den Aufgaben, trotz der aktuellen Herausforderungen, gewachsen ist.
Parchim, im Mai 2022
Steffen Kanert Steffen Heine
Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes